Geheimtipp gegen das Corona-Virus: Apotheke empfiehlt „Globulis lutschen“


Man kann verängstigte Kunden informieren, oder versuchen ihnen Schrott anzudrehen. Beide Erfahrungen macht man in Österreichs Apotheken.

Christian Kreil | DERSTANDARD

Die Apotheke Kaiserkrone in Wien ist offen für Corona-Vodoo, die Geheimwaffe gegen allerlei Viren gibt es dort längst: „Es gibt die Corona Nosode schon seit dem Jahre 2003 im Zusammenhang mit SARS. Gerne können Sie am Nachmittag vorbeikommen und die Corona-Nosode in Auftrag geben.“ Auch die Mariahilf-Apotheke im steirischen Trofaiach gibt sich in Sachen homöopathscher Virusbekämpfung selbstbewusst: „Es sind genug lagernd, ein Fläschchen kostet 17,90 Euro. Einnahme als Einmalgabe, fünf Globulis lutschen und nach zehn Minuten nochmals fünf Globulis.“ Da wird der Virus Augen machen, wenn er per Globuli weggelutscht wird.

Nosoden sind eine Spielart der Homöopathtie

Den Statements ging voraus: Eine Anfrage an ein gutes Dutzend zufällig ausgewählter österreichischer Apotheken, ob sie denn Nosoden gegen das Corona-Virus lagernd hätten. Man kenne das vom Hörensagen, auf Facebook kursieren heiße Tipps und man wolle ein paar der Wundermittel für Freunde und Familie reservieren. Nosoden sind Mittel aus Eiter, Blut, Krankheitserregern oder Gewebe, die – und darum keine Sorge, Sie müssen sich nicht ekeln – homöopathisch hergestellt werden.

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