Die Sekte gilt in Südkorea als Epizentrum des Coronavirus. Sie wird aber auch wegen ihrer Praktiken kritisiert
Vanessa Gaigg | DERSTANDARD

Angefangen hat alles mit der Frage, was Jasmin im Leben wichtig sei. Gestellt wurde sie der 25-Jährigen am Wiener Westbahnhof von einem jungen Mann mit einem Tablet in der Hand. Er wolle eine Umfrage zum Thema für die Uni durchführen, sagte er. Ob Jasmin kurz Zeit hätte?
Religion, sagte Jasmin zu dem Mann, stehe bei ihr an erster Stelle. „Ich dachte, das wird ihn jetzt abschrecken.“ Doch weit gefehlt: Genau solche Leute brauche er, damit sie ihm bei seiner Studie helfen, sagte der junge Mann. Ob sie sich auf einen Kaffee treffen könnten?
Eine Studie über Kulturvergleich
Jasmin wollte nicht unhöflich sein. Als Dankeschön könne er den Kontakt zu seiner Professorin vermitteln, die eine Religionsgemeinschaft in Wien leite. „Er meinte, ich könnte von einem Gespräch mit ihr profitieren“, erzählt Jasmin. „Das fand ich nett.“ Also traf sie sich mit ihr. Daraufhin erhielt sie eine Einladung zu einem Bibelkurs.