Ein Immunitätsausweis würde das Virus zum Problem für die machen, die es noch nicht hatten. Der Anreiz wäre da, sich absichtlich anzustecken. Ein Kommentar.
Albert Funk | DER TAGESSPIEGEL

Jede Krise ist eine Herausforderung, jede Krise aber ist auch eine Chance. In diesen Zusammenhang muss man wohl stellen, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der vorigen Woche eine Gesetzesnovelle im Kabinett verabschieden ließ, die nun – beginnend am kommenden Donnerstag – möglichst schnell durch den Bundestag gepeitscht werden soll.
Mit dem „Zweiten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung in einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ soll insbesondere eine Neuerung in der Seuchenbekämpfung eingeführt werden: der Immunitätsausweis. Es ist ein hochgradig problematischer Vorstoß.
Sollte das Vorhaben erfolgreich sein, tritt zum Nachweis einer Impfung nun eine zweite Kategorie – eben der Nachweis, dass man von einer Krankheit genesen ist und andere gegebenenfalls nicht mehr infizieren kann. Dabei ist letzteres noch gar nicht zweifelsfrei erwiesen.
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