Für seinen Umgang mit der Coronavirus-Krise wurde Japan erst heftig kritisiert. Doch das Modell sollte nun für Deutschland Vorbild sein, sagt Virologe Drosten.
Sven Lemkemeyer | DER TAGESSPIEGEL

Ein Land geht in der Coronavirus-Krise seinen eigenen Weg – und scheint damit erfolgreich zu sein. Zumindest vorerst. Die Rede ist nicht von Schweden, international wegen seines angeblichen „Sonderwegs“ im Fokus und wegen der inzwischen vergleichsweise hohen Todesrate scharf kritisiert.
Gemeint ist Japan. In nur sieben Wochen hat die drittstärkste Wirtschafsmacht der Welt nach eigenen Angaben die Pandemie im Land unter Kontrolle gebracht. Anfang der Woche hob Premier Shinzo Abe den Notstand auch für den Großraum Tokio und die nördlichste Provinz Hokkaido auf. Der ursprünglich vorgesehene Termin war Ende Mai. „Wir haben die Kraft des japanischen Modells demonstriert“, sagte Abe.