Diskrepanz zwischen experimenteller und theoretischer Intensität der Röntgenlinien von hochionisiertem Eisen bleibt rätselhaft.

Seit Jahrzehnten rätseln Astrophysiker über zwei markante Röntgen-Emissionslinien von hochionisiertem Eisen: Ihr gemessenes Intensitätsverhältnis stimmt nicht mit dem berechneten überein. Das beeinträchtigt die Bestimmung der Temperatur und Dichte von Plasmen. Neue sorgfältige, hochpräzise Messungen und Berechnungen mit modernsten Methoden schließen jetzt alle bisher vorgeschlagenen Erklärungen für diese Diskrepanz aus und verschärfen damit das Problem.
Heiße Plasmen erfüllen den intergalaktischen Raum und leuchten hell in Sternatmosphären, aktiven Galaxienkernen und Supernova-Überresten. Sie enthalten Ionen, die Röntgenstrahlen emittieren. Aus diesen Spektrallinien lassen sich beispielsweise Plasmatemperaturen und Elementhäufigkeiten ableiten. Zwei der hellsten Röntgenlinien stammen von Eisenatomen, die 16 ihrer 26 Elektronen verloren haben. Fe16+ kommt im Universum häufig vor. Es sorgt dafür, dass Sterne wie unsere Sonne ihren Wasserstoffvorrat nur langsam verbrennen, indem es den Strahlungstransport von Energie aus dem glühenden Fusionskern zu der vergleichsweise nur mäßig heißen Sternoberfläche weitgehend unterdrückt.