Gigantische Störungen: Am unteren Rand des Erdmantels haben Forscher riesige Anomalien entdeckt – Gebiete, in denen das Material ungewöhnlich heiß und dicht ist. Eine dieser Zonen liegt unter Hawaii, die andere unter den Marquesas-Inseln, wie die Analyse seismischer Daten aus dem Pazifikraum ergab. Diese Anomalien könnten die Wurzeln von Mantelplumes darstellen, ihre Menge und Ausdehnung sei aber überraschend, so die Forscher im Fachmagazin „Science“.

Der tiefe Erdmantel und die Kern-Mantel-Grenze sind eine Schlüsselregion unseres Planeten. Denn hier liegen die Wurzeln der Mantelplumes, die vulkanische Hotspots mit Magma versorgen. Gleichzeitig ist diese Zone ein Motor der Strömungen im Erdinneren und damit auch der Plattentektonik. Im Jahr 2019 stellten Forscher zudem fest, dass der flüssige äußere Erdkern Material an den Mantel verliert – er „leckt„. Warum, ist unklar, weil über die Kern-Mantel-Grenze bislang nur wenig bekannt ist.