Menschenrechtler werfen der türkischen Regierung vor, mit dem Bau großer Tourismus-Komplexe in Ostanatolien die für kurdische Aleviten heiligen Munzur-Quellen zu zerstören. Die lokale Bevölkerung sei in die Pläne und Baumaßnahmen nicht eingebunden, sagte am Dienstag der Nahost-Experte der Gesellschaft für bedrohte Völker, Kamal Sido.
Offenbar plane die Regierung in Ankara, die uralte alevitisch-kurdische Region Dersim (türkisch: Tunceli) weiter zu türkisieren und zu islamisieren.
In den vergangenen Jahren hätten bereits mehrere Staudamm-Projekte die Umwelt in Teilen des Munzur-Tals schwer belastet, sagte Sido. Die neuen touristischen Bauten könnten das Gesicht der Munzur-Quellen für immer verändern: „Die natürliche Schönheit der Region wird Schaden nehmen, ebenso wie die traditionellen Gebetsstätten der Aleviten.“ Diese Gebetsstätten zählten zu den heiligsten Stätten der alevitischen Kurden in der Türkei und Syrien.