Die NGO verweist zur Begründung auf vorgebliche frühere Hass-Kommentare und diskriminierende Aussagen des nationalistischen Politikers. Die Aberkennung sei beschämend und Folge einer Kampagne der Staatsmedien, sagen seine Unterstützer.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat eine interessante Entscheidung getroffen: Sie stuft den in Haft befindlichen russischen Oppositionellen und Kreml-Kritiker Alexej Nawalny nicht länger als politischen Gefangenen ein – und begründet das, wie es am Mittwoch hieß, mit früheren „Hass-Kommentaren“ des im Kern nationalistischen Politikers und mit Äußerungen, in denen er Gewalt und Diskriminierung gutgeheißen habe. Man wolle sich aber weiter für die Freilassung des 44-Jährigen einsetzen, hieß es.
Nawalny wurde vor rund einem halben Jahr Opfer eines Giftanschlags und kam zur Behandlung nach Deutschland. Man fand dort Spuren eines „Super-Nervengiftes“, das ihm durch eine damit benetzte Unterhose in einem Hotel verabreicht worden sein dürfte.