RBB: Schlesinger-Affäre verschlingt 1,4 Millionen Euro für 31 Anwälte


Beim RBB ist man zerknirscht, weil Scharen von Anwälten minutiös alles in Rechnung stellen. Externe Juristen sprechen von Verschwendung von Rundfunkbeiträgen.

Alexander Schmalz | Berliner Zeitung

Das Logo des RBB prangt am Sendehaus in der Masurenallee in Berlin. dpa/Monika Skolimowska

Der Medienskandal um mutmaßliche Vetternwirtschaft und Verschwendung beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sorgte im vergangenen Jahr wochenlang für Schlagzeilen. Die Aufarbeitung der angeblichen Machenschaften der ehemaligen Intendantin Patricia Schlesinger dauert weiterhin an und verschlingt einem RBB-Bericht zufolge jede Menge Rundfunkbeiträge. Demnach stellten 31 Anwälte von vier Rechtsanwaltskanzleien von Juli bis Ende November 2022 dem Sender über 1,4 Millionen Euro in Rechnung.

Das Ausmaß der Kosten hat offenbar beim Sender für Verwunderung gesorgt. Allein die Kanzlei Lutz/Abel habe über eine Million Euro für 20 Anwälte in Rechnung gestellt, berichtet der RBB am Montagabend. Seit Mitte Juli soll die Kanzlei Lutz/Abel aus München und Hamburg Missstände und fehlerhafte Strukturen im RBB prüfen Außerdem soll sie Handlungsempfehlungen geben.

Wenn es um ihre Honorare geht, sollen viele der beauftragten Juristen offenbar ziemlich genau vorgehen – während sich die Erfolge in Grenzen gehalten haben sollen. So gut wie jedes Telefonat beziehungsweise jede Videoschalte und sogar der Mailverkehr würden minutiös in Rechnung gestellt, obwohl es sich dabei oft nur um den Austausch mit Kollegen gehandelt habe. Der Stundensatz beträgt laut RBB 250 bis 500 Euro.

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