Im Iran kehrt die berüchtigte Sittenpolizei zurück


Irans Behörden haben die Rückkehr der Moralpolizei angekündigt. Sie soll wieder die Einhaltung der Kopftuchpflicht überwachen. Nach Massenprotesten hatte es monatelang keine Kontrollen gegeben.

Deutsche Welle

Mit und ohne Kopftuch – Frauen in TeheranBild: Arne Immanuel Bänsch/dpa/picture alliance

Von diesem Sonntag an sollen im ganzen Land Einheiten der zuständigen Sittenpolizei mit Patrouillen zu Fuß und im Auto wieder gegen Verstöße von Frauen gegen die Kopftuchpflicht vorgehen, berichtete die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf die iranische Polizei.

Nach den massiven Protesten im Herbst 2022 gegen die politische und religiöse Führung des Landes waren die berüchtigten Einheiten, die seit 2006 die Einhaltung der Kopftuchpflicht für Frauen und andere der strikten Bekleidungsvorschriften kontrolliert hatten, von den Straßen verschwunden.

Auslöser der Demonstrationen im vergangenen Jahr war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Die junge Frau starb im Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Irans Sicherheitsapparat ließ die Proteste brutal niederschlagen. Im Zuge der Auseinandersetzungen wurden mehrere hundert Menschen, darunter auch Mitglieder der Sicherheitskräfte, getötet. Tausende Menschen wurden inhaftiert. Sieben Männer wurden wegen ihrer Beteiligung an der Protestbewegung hingerichtet.

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