Der Bestand der Salmoniden sei ungewöhnlich niedrig sei, warnt die Umweltbehörde. Deshalb müsse man „schweren Herzens“ den Traditionssport untersagen.
Anne Diekhoff | taz
![](https://taz.de/picture/7079468/624/35648643-1.jpeg)
Von wegen Anglerparadies: Norwegen gehen die Wildlachse aus. Mit einer außergewöhnlich drastischen Maßnahme reagierte die nationale Umweltbehörde am Wochenende auf alarmierend niedrige Bestandszahlen der Salmoniden – und erteilte ein weiträumiges Angelverbot. Seit Sonntag darf in 33 Flüssen und einigen Küstengewässern Norwegens kein Lachs mehr an den Haken, das betroffene Gebiet liegt zwischen der südlichen Grenze zu Schweden und der Region Trøndelag.
„Schweren Herzens“ sei dieser Beschluss gefasst worden, wie Behördendirektorin Ellen Hambro erst kurz vor dem Inkrafttreten am Freitagabend mitgeteilt hatte. Die Behörde wisse, dass das Lachsangeln eine wichtige Sommertradition sei, sagte Hambro laut einer Pressemitteilung, „aber jetzt zählt schlicht und einfach jeder einzelne Lachs“. Es gehe darum, dass genug Jungtiere nachkommen, um den Bestand zu erhalten.