„Der Fluss des Lebens – 150 Jahre Evolutionstheorie“


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Quelle: IDW

Dr. Christian Jung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit VolkswagenStiftung

Große Sonderausstellung im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart zum „Darwin-Jahr 2009“ vom 30. September 2009 bis 31. März 2010 Vorstellung des Konzepts am heutigen 4. Dezember in Stuttgart – Ausstellungsvorhaben war Gewinner im Ideenwettbewerb der VolkswagenStiftung

Das Darwinjahr 2009 rückt näher. Untrennbar verknüpft mit dem Namen Charles Darwin ist die zentrale Theorie der Biologie, die Evolutionstheorie. In das Jahr 2009 fällt ein doppeltes Jubiläum: der 200. Geburtstag von Charles Darwin und der 150. Jahrestag der Erstveröffentlichung seines bahnbrechenden Werkes „Die Entstehung der Arten“, das die moderne Evolutionstheorie begründet hat.

Das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart nimmt dieses Doppeljubiläum und die faszinierende Forscherpersönlichkeit Darwins zum Anlass, um in einer großen Sonderausstellung „Der Fluss des Lebens – 150 Jahre Evolutionstheorie“ die Bedeutung der Evolutionstheorie zu reflektieren und den heutigen Stand der Wissenschaft an ausgewählten Beispielen aus der aktuellen Evolutionsforschung darzustellen. Die halbjährige Sonderausstellung wird am 30. September 2009 eröffnet und in enger Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim, der Universität Stuttgart sowie der Stuttgarter Wilhelma realisiert. Ein weiterer Kooperationspartner ist das Museum für Naturkunde in Berlin.

Die Ausstellung ist einer der Gewinner im Ideenwettbewerb „Evolution heute“ der VolkswagenStiftung und wird in diesem Rahmen mit 100.000 Euro gefördert. Exklusivsponsor ist der Sparkassenverband Baden-Württemberg.

„Unser Haus als eines der bedeutendsten Naturkundemuseen Deutschlands ist eine der zentralen Institutionen, wenn es um Fragen der Artenvielfalt und der Veränderung von Arten in Raum und Zeit geht. Die wissenschaftlichen Sammlungen als Archive des Lebens liefern die Grundlage für Forschung zum Thema Evolution der Lebewesen. Das komplexe Thema Evolutionstheorie und Evolutionsforschung wird durch die Zusammenarbeit unserer Wissenschaftler und Museumspädagogen in der Sonderausstellung ‚Der Fluss des Lebens‘ allgemein verständlich und spannend dargestellt. Unsere Partner unterstützen uns zudem in einzelnen Themenbereichen. Damit wird die Ausstellung zu einem der zentralen Ereignisse im Darwinjahr 2009“, erklärt die Direktorin des Naturkundemuseums Stuttgart, Johanna Eder.

Damit steht die Ausstellung auch beispielhaft für den „Ideenwettbewerb Evolution heute“ der VolkswagenStiftung. Ziel war es hier, die Bedeutung der Evolutionsbiologie für unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche herauszustellen und das Thema einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen. Beispielsweise sollte deutlich werden, wo Evolution in unserem Alltag eine Rolle spielt oder welcher Gewinn von der Anwendung evolutionsbiologischer Konzepte zu erwarten ist. Grundsätzlich zielte der Wettbewerb darauf ab, den notwendigen Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern und zu stärken.

Zum Konzept der Ausstellung

Die große Sonderausstellung „Der Fluss des Lebens – 150 Jahre Evolutionstheorie“ führt dem Besucher zunächst die Vielfalt und die Komplexität in der Natur vor Augen und stellt traditionelle Erklärungsversuche in Form unterschiedlicher Schöpfungsmythen der Völker vor. Danach tritt man aus dem „Dunkel der Mythen“ in die beeindruckende Säulenhalle des Schlosses Rosenstein ein und steht unvermittelt vor dem optischen Mittelpunkt und Highlight der Ausstellung – einem originalgroßen und begehbaren Nachbau der „HMS Beagle“, dem Segel- und Forschungsschiff Darwins. Die Weltreise und das Werk von Charles Darwin sowie sein historisches Umfeld markieren den Anfang einer umfassenden Auseinandersetzung mit der Geschichte der Evolutionstheorie: von den ersten Anfängen bis zur Hightech-Forschung in Genlabors heute. Besonders gewürdigt wird dabei der „deutsche Darwin“ Professor Willi Hennig, der am Stuttgarter Museum für Naturkunde gewirkt hat.

Den Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Präsentation von Erkenntnissen aus der aktuellen Evolutionsforschung, auch und gerade von Forschern aus Baden-Württemberg. Dabei werden nicht zuletzt konkrete Anwendungen der Evolutionsforschung vorgestellt. Interaktive Multimedia-Stationen sprechen insbesondere jugendliche Besucher an und laden zum Mitmachen ein.

Die Evolutionstheorie ist auch heute, 150 Jahre nach Darwin, noch ein kontrovers erörtertes Thema, das Menschen bewegt, wie kaum ein anderes aus den Naturwissenschaften. Gerade deshalb setzt sich die Ausstellung auch mit den gesellschaftlichen Konsequenzen des „Darwinismus“ und mit den aktuellen Diskussionen um Kreationismus und Intelligent Design auseinander. Ergänzt wird die Ausstellung zusätzlich durch speziell arrangierte Evolutionsrundgänge im nahe gelegenen zoologisch-botanischen Garten, der Stuttgarter Wilhelma.

Weitere Informationen der Veranstalter

Rahmenprogramm der Ausstellung:
In den zwei Wochen vor Ausstellungseröffnung soll eine „Summer School“ zum Thema Evolutionsbiologie angeboten werden (Teil des EU-Projekts „EUvolution“). Zu Beginn der Ausstellung findet ein dreitägiges Willi-Hennig-Symposium mit öffentlichem Vortragsprogramm statt, zu dem renommierte Spitzenwissenschaftler aus dem In- und Ausland als Referenten eingeladen werden. Im Rahmenprogramm zur Ausstellung „Der Fluss des Lebens – 150 Jahre Evolutionstheorie“ sind regelmäßige Führungen und Vorträge vorgesehen. Am 150. Jahrestag der Erstveröffentlichung von Darwins Hauptwerk und an Darwins Geburtstag werden besondere Aktionstage und Museumsfeste stattfinden. Ergänzende Angebote für Lehrer, Schüler und Studenten begleiten die Ausstellung. Die Termine im Einzelnen:

– 23. Januar 2009: SWR 2 Forum. „Alles nur ein großer Kampf? Die wahren Gewinner der Evolution.“ – Öffentliche Aufzeichnung der Sendung im Schloss Rosenstein.
– 12. Februar 2009: 200.Geburtstag von Darwin. Museumsfest „Happy Birthday Darwin!“
– Juni 2009: Evolutionscamp im Rahmen des EU-Projekts „EUvolution“ in Stuttgart und Prag.
– Eröffnung der Sonderausstellung am 30. September 2009
– Dauer der Sonderausstellung: bis 31. März 2010
– Summer School: 20. September 2009 bis 2. Oktober 2009
– Hennig-Symposium: 30. September bis 2. Oktober 2009
– 24. November 2009: Museumsfest zum 150. Jahrestag („Evolution Day“) der Erstveröffentlichung von Darwins Hauptwerk.
– 12. Februar 2010: Museumsfest zu Darwins 201. Geburtstag, dem Beginn des dritten darwinschen Jahrhunderts.

Ausstellungsort:
Die Sonderausstellung „Der Fluss des Lebens – 150 Jahre Evolutionstheorie“ wird im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart – Schloss Rosenstein gezeigt, ergänzt durch spezielle arrangierte Rundgänge durch die benachbarte Stuttgarter Wilhelma.

Laufzeit der Ausstellung:
30. September 2009 bis 31. März 2010

Öffnungszeiten:
Di – Fr: 9.00 bis 17.00 Uhr
So, Sa, Feiertags: 10.00 – 18.00 Uhr
Mo: geschlossen

Eintrittspreise:
Erwachsene: 4,00 Euro
Ermäßigt: 2,50 Euro
Familien: 9,00 Euro

Begleitheft zur Ausstellung:
Zur Ausstellung erscheint im Februar 2009 ein populärwissenschaftlicher Sonderband der Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie C (Wissen für alle) zum Thema Evolution.

EU-Projekt „EUvolution“:
Im Vorfeld der Ausstellung organisiert das Naturkundemuseum Stuttgart in Kooperation mit Partnern aus Österreich, Tschechien und Großbritannien ein von der Europäischen Gemeinschaft gefördertes Projekt namens „EUvolution“. Gegenstand ist neben der „Summer School“ unter anderem ein europaweiter Wettbewerb zum Thema „Europa in 100 Millionen Jahren“, dessen Gewinner im Juni 2009 zu einem Evolutions-Camp nach Stuttgart und Prag eingeladen werden.

Unterstützer
Exklusivsponsor ist der Sparkassenverband Baden-Württemberg
Gefördert von der VolkswagenStiftung als einer von zwölf Gewinnern im „Ideenwettbewerb Evolution heute“

Medienpartner
SWR 2
Ströer
Spektrum der Wissenschaft

Förderer
Gesellschaft zur Förderung des Naturkundemuseum Stuttgart e.V.

Pressekontakt
Meike Rech
Tel: 0049 – (0)711 – 89 36 – 107
E-Mail: rech.smns@naturkundemuseum-bw.de

Kontakt Fachinformationen
Dr. Günter Bechly, Projektleiter der Ausstellung „Der Fluss des Lebens“
Tel: 0049 – (0)711 – 89 36 – 242
E-Mail: bechly.smns@naturkundemuseum-bw.de

Kontakt VolkswagenStiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christian Jung
Telefon: 0511 8381 – 380
E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20081204

11 Comments

  1. nein, mit historischen nachweisen eines historischen Jesus tut man sich verdammt schwer.
    Möglicherweise hat man mehrere Wanderprediger einfach zu einer Figur verschmolzen.
    Ist ja noch nicht mal klar, wo er denn nun geboren sein soll. Der Betlehemer Kindermord ist ja von der Historie ad absurdum geführt worden, und mit der volkszählung ist es auch nicht so weit her…
    also?

    und, wenn ich mal zeit hab, aber heut und morgen wirds nicht, guck ich noch mal nach dem Logos. Der ist wesentlich älter.
    Männer….
    tsss, tsss, tsss….

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  2. @ok, nickpol,

    es mag verschwurbelt klingen. Doch esoterisch ist es ganz und gar nicht. Es geht um die Weiterführung heutigen Wissenum unsere kulturelle Herkunft, den realen historischen Grund einer geistigen Wende, der nach Auswerung vorhandener Fakten kein vergotteter Wanderguru gewesen sein kann, sondern der griechische Logos: Fluss allen Lebens.

    Doch über so esoterisches Zeug braucht man nicht nachzudenken, das würde ja die liebgewordenen Vorstellungen ins Wanken bringen.

    Genau aus diesem Grund wurde Anfangs auch die naturwissenschaftliche Aufklärung abgeleht, halten viele weiter an Buchstaben fest oder geht man getrennte Wege.

    Schluss damit

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  3. @Gerhard, tu uns allen einen Gefallen und verschone uns mit deinem Logos/Weltsinn Gequatsche. Es reicht, ich habe keinen Bock, so ein verschwurbeltes, esoterisches Zeug hier zu lesen und es ist mir auch völlig egal ob Bruder Jesus nun physisch oder nur kulturgeschichtlich gelebt hat. Es reicht.

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  4. Nachdem, was ich aus dem heutigen Wissen um unsere Kulturgeschichte ableite, hat Jesus gelebt und gewirkt:

    Es ging um die Weiterführung des griechisch-monistischen Logos/Weltsinnes als monotheistische Bestimmung=Wort.

    Wenn natürlich-kosmische Begebenheiten oder entsprechende Mythen, beispielsweise in der Geburtsbebilderung aufgegriffen wurden, dann ist das keine Vereinnahmung, sondern verweist auf eine kreative Vernünftigkeit, die am Anfang war, aber nicht mehr ist.

    Und wenn heute Wissen bzw. der materialsitische Monismus reichen würde, damit die Menschen ihrer biologischen Bestimmung gerecht werden, dann bräuchten wir uns keine Gedanken darüber zu machen, wie der natürliche Sinn/Logos in mündiger Weise genau wie bei der antiken Weihnachts-Wende weitergeführt wird.

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  5. Gerhard, ich find Deine Ausführungen hier auch, sagen wir: seltsam.

    Der Logos ist im ursprung noch älter, wenn schon, dann solltest du das erwähnen.

    Weihnachten ist der Versuch, ein altes Fest zu vereinnahmen (die Wintersonnenwende), wie das Christentum so vieles vereinnahmt hat…

    und ob Jesus historisch existierte, ist mE noch nicht nachgewiesen. Stichhaltig.

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  6. „….für den sich bereits die alten Griechen begeistert haben. “

    Na prima, darauf können wir uns einigen. Die alten Griechen brauchten Jesus schon nicht und ich brauch ihn auch nicht.

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  7. Der Chauvinismus, den du mir unterstellst, ist nicht „religiös“ bedingt.

    Aufgrund 20jähriger Auseinandersetzung mit aktuellen Funden, historischer Kritik und neuen Erkenntnissen der geistigen Wende bin ich sicher, dass hinter dem Begriff und historischen Wesen Jesus genau das steckt, was heute im „Fluss allen Lebens“ wieder deutlich wird: ein natürlicher Sinn/Logos des kreativ-vernünftigen Werdens, für den sich bereits die alten Griechen begeistert haben.

    Mit Missionierung zu einer Spititualität oder Übernatürlichkeiten hat das nichts zu tun, wohl aber mit Aufkärung. Denn der Überlebenstrieb bzw. Instinkt scheint bei denkenden Kultur-Wesen nicht zum Leben zu reichen.

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  8. Zum einen ist der „universale Lebenssinn“ fürderhin für mich nicht erkennbar, ein Leben im Hier und Jetzt auch ohne sonntägliche Lobpreisungen des Unnachvollziehbaren nichtsdestptrotz auch mit gelegentlicher guter Laune möglich, zum anderen schimmert bei Dir immer religiöser Chauvinismus durch, wenn Du z. B. von der „menschlichen Gestalt Weihnachten“ sprichst.

    Als ob das eine Grundvoraussetzung wäre „um dann gemeinsam darüber nachzudenken, wie….“.

    Und warum überhaupt „Weihnachten“? Gibt doch noch so viel andere Gottheiten und Prophten zur Auswahl.

    Darüber hinaus würde sich meine „Begeisterung“ ob des Schreckens und Elends auf der Welt in durchaus überschaubaren Grenzen halten.

    Von penetranten Missionierungsversuchen, die eine zwangsläufige Verknüpfung von Spiritualität und instinktiven Überlebenstrieb suggerieren fühle ich mich halt belästigt. Das neeeeeeervt.

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  9. @bipo X, ich denke nur in neuer Weise nach, will Dich nicht damit belästigen

    Meine Vision: dass der auch um seinen Kultgrund, dessen evolutionäre Weiterentwicklung aufgeklärte Mensch von Morgen auf müdige Weise Sonntags (beigeistert vom universalen Sinn des Lebensflusses) singen, sich emotional aufbauen wird,

    um dann gemeinsam darüber nachzudenken, wie er den in der Ausstellung der VW-Stiftung thematisierten Fluss allen Lebens, als Sinn allen Seins, Montags menschlich umsetzt: u.A. gemeinsam ökologische und weltökonomische Ordnung hält, kreativ Zukunft hervorbringt, statt weiter vernichtet.

    Warum fühlst Du dich davon belästigt?

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  10. „Wenn uns dieses Licht wieder aufgeht….“

    Ach, wenn wir das Denken wieder komplett abgeben an jene, die uns mit Angst kontrollieren, dann wird allet jut?

    Ich würde das eher mit „Licht ausblasen“ betiteln.

    „…hat sich ein Großteil der hier geführten Diskussionen erübrigt.“

    Stimmt, und wenn wir alle wieder faschistisch wählen, hat sich diese elende Diskussion um demokratische Werte dann auch endlich mal erübrigt.

    „in menschlcher Gestalt der Welt verständlich gemacht: Weihnachten“

    Sag mal, solch ein Schwachsinn kann doch nur satirisch gemeint sein.

    Ansonsten möchte ich an dieser Stelle mal festhalten, dass ich mich von dieser pro-christlichen Propaganda ziemlich belästigt fühle.

    Ich dachte, das wolltest Du nicht (mehr) machen…..

    ….Leute belästigen.

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  11. „Der Fluss des Lebens“,
    genau diese Logik/Vernunft des natürlich-kreativen Werdens nannte man vor 2000 Jahren Logos, auf den nach Sokrates & Co. eine Verhaltenslehre gegründet werden sollte. .
    Bei späteren Hellenisten, die in einer Glaubensaufklärung an das hebräisch-prophetische Verständnis vom Wort eines Unsagbaren anknüpften, wurde der „Fluss allen Lebens“ als Wort einer selbst unsagbaren Schöpfermacht verstanden und in menschlcher Gestalt der Welt verständlich gemacht: Weihnachten.

    Wenn uns dieses Licht wieder aufgeht, hat sich ein Großteil der hier geführten Diskussionen erübrigt.

    (Der Chefwissenschaftler in Rom, der sich zu einer schöpferischen Vernunft als historisches-biblisches Wesen Jesus bekennt, auch wenn er es noch im dogmatischen Dunkel belässt, das Wort nicht im natürlichen Fluss allen evolutionären Werdens nachhören lässt, hat Recht: Außer dem natürlichen Fluss allen Lebens gibt es nichts über einen Gott zu sagen.)

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