Linken-Politikerin Pau: „Wir sind keine atheistische Partei“


Seit Januar ist Petra Pau religionspolitische Sprecherin der Linksfraktion. In einem Interview äußerte sie sich jetzt unter anderem zum Thema Staatsleistungen. Außerdem widersprach sie Forderungen nach einer Abschaffung der Säuglingstaufe.

katholisch.de

Die religionspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Petra Pau, ist besorgt über den Zustand der Religionsfreiheit in Deutschland. „Die Religionsfreiheit ist umstritten und immer wieder bedroht – international wie national. Im Grundgesetz ist sie garantiert, aber sie ist im Alltag nicht immer gewährleistet“, sagte Pau am Mittwoch in einem Interview der evangelischen Nachrichtenagentur „idea“. Konkret beklagte sie eine Zunahme antimuslimischer und antisemitischer Straftaten. „Wenn jemand seinen Glauben nicht frei leben kann, zum Beispiel weil er sich mit Glaubenssymbolen nicht frei auf der Straße bewegen kann, liegt etwas im Argen“, so die Politikerin.

Zugleich sprach sich Pau dafür aus, den muslimischen Glauben in der Militärseelsorge und im schulischen Religionsunterricht zu berücksichtigen. „In der vergangenen Legislaturperiode ist endlich der Staatsvertrag für das Militärrabbinat unterzeichnet worden. Einen solchen Vertrag fordert Die Linke auch für Muslime“, sagte die 58-Jährige, die seit 2006 auch Vizepräsidentin des Bundestags ist. Solange die Forderung der Linken nach einer Abschaffung der Militärseelsorge keine Mehrheit finde, setze sich ihre Partei dafür ein, dass alle Soldaten Seelsorge erhielten – auch diejenigen, die atheistisch unterwegs seien. „Mein Wunsch ist es aber, dass Seelsorge unabhängig von der Institution Bundeswehr stattfindet. Zudem denke ich, dass wir insgesamt mehr Seelsorge brauchen, zum Beispiel in den Krankenhäusern und den Justizvollzugsanstalten“, so Pau.

weiterlesen