Macht, Geld und Gebet: Vorsicht vor Münchner Evangelisierungsevent!


Regina Nagel | katholisch.de

„Wir wollen miteinander leben, den Frieden suchen und unsere Demokratie mit Leben füllen.“ Dies sei, so die Präsidentin des ZdK, Irme Stetter-Karp, die Botschaft des vergangenen Katholikentags in Erfurt. Spannend ist, was sie mit dem Begriff „Wir“ meint. Es geht ihr nicht um ein katholisches Wir, sondern um ein ökumenisches, das über die christlichen Konfessionen hinaus Menschen anderer Religionen wie auch säkulare Menschen umfasst. Das Statement ist wegweisend. Das, wovon Christ*innen sprechen, wenn sie von „Reich Gottes“ reden, ist kein begrenzter Raum für Getaufte oder Gottgläubige. Es ist ein Hoffnungsraum, der viele Namen hat und den viele Menschen mitgestalten möchten – manche davon im Vertrauen auf einen Gott, andere schlicht aus einer Grundhaltung der Verantwortung für eine zukunftsfähige Welt. Das Ergebnis der Europawahl zeigt eindringlich die Notwendigkeit einer Vernetzung in einem solchen Wir.

„Wir brauchen Einheit und wir brauchen Einssein. Gottes Rufen ins Einssein ist eine Antwort auf die Sehnsucht der Menschen in unserem Land“, so lautet aktuell eine weitere Aufforderung zu einer Art „Wir“. Der Aufruf kommt von den Initiatoren der „Unum24„, einer evangelisierenden Konferenz, die am Wochenende in der Münchner Olympiahalle stattfinden wird. Der „Protagonist eines kirchlich-populistischen Erfolgsmodells“ (Zitat: Halagan), Johannes Hartl, ist einer der Speaker. Mit im Spiel ist Bill Johnson von „Bethel Church“. In Redding, einer Stadt in Kalifornien, ist die Gruppierung beängstigend mächtig. Ihre hochproblematische Sozo-Heilungsmethode wird in Deutschland bereits verbreitet. Ein anderer Sprecher, James Kawalny, ist – wie Johnson – queerfeindlich und ein geschäftstüchtiger Exorzist.

weiterlesen