Gut für Muskeln, schlecht für die Arterien: Eine zu proteinreiche Ernährung und der damit verbundene Anstieg der Aminosäure Leucin im Blut kann zu Arteriosklerose führen, wie Forschende anhand von Experimenten mit Mäusen und Menschen herausgefunden haben. Demnach führt ein übermäßiger Proteinkonsum zwar zu mehr Muskelmasse, kann jedoch ab einem bestimmten Schwellenwert auch Immunzellen im Blut stören und so die Blutgefäße und das Herz-Kreislauf-System schädigen. Lebensmittel mit sehr hohem Proteingehalt sind daher eher mit Vorsicht zu genießen.
![](https://www.scinexx.de/wp-content/uploads/p/r/proteinfoodg-990x523.jpg)
Proteine zählen neben Kohlenhydraten und Fett zu den Hauptnährstoffen, die wir über unsere Nahrung aufnehmen müssen, um unseren Körper mit der notwendigen Energie zu versorgen. Besonders für den Muskelaufbau benötigen wir Energie aus Proteinen. In westlichen Ländern wie den USA konsumieren die Menschen jedoch im Schnitt deutlich mehr Protein als die von der WHO empfohlene Tagesdosis von elf Prozent der Gesamtkalorien. Vorwiegend ist das Protein dabei tierischen Ursprungs. Viele Lebensmittelhersteller werben sogar mit proteinreichen Produkten und versprechen dadurch eine gesündere Ernährung und purzelnde Pfunde.
Aber zu viel Protein kann unserem Körper auch schaden. Eine Studie aus dem Jahr 2020 deutete darauf hin, dass übermäßiger Proteinkonsum zu Arteriosklerose führen kann. Bei diesem Krankheitsbild verdicken und versteifen die Blutgefäße und erschweren den Blutfluss. Häufige Folge von überhöhter Proteinaufnahme sind daher Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Welcher Mechanismus hinter dieser unerwünschten Wirkung von Proteinen steckt, war jedoch bislang kaum erforscht.