Vogelgrippe in Kuhmilch: Gefahr für den Menschen?


Christoph Jehle | TELEPOLIS

Grafik: TP

Das hochpathogene Influenza-A-Virus H5N1 wurde erstmals im Jahre 1996 in China entdeckt und hat seitdem mehrere Ausbrüche in Geflügelbeständen und vereinzelt auch beim Menschen verursacht. Wildvogelbestände wurden in den vergangenen Jahren durch die Pandemie stark dezimiert.

Übertragungswege

Seit 2020 steigen die Ansteckungen unter Vögeln rasant. Zudem sind immer mehr Säugetiere betroffen, darunter Nerze, Robben, Seelöwen und Füchse. Nutztiere waren bislang bisher nicht unter den Opfern der Vogelgrippe. Jetzt wurde H5N1 jedoch in der Milch von Kühen in Nordamerika nachgewiesen.

Ob auf welchem Weg das Virus von Wildvögeln auf die Kühe übertragen haben, ist bislang nicht einmal ansatzweise geklärt. Untersucht wird derzeit auch der Infektionsweg zwischen einzelnen Kühen. Erste Hinweise deuten auf eine Infektion des Euters hin.

Das Virus könnte über die Melkgeräte oder Handschuhe der Farmbelegschaft auf andere Tiere übertragen werden. Aber auch eine Übertragung über die Atemwege wird derzeit nicht ausgeschlossen.

Risiken für den Menschen durch H5N1

Ob das Vogelgrippevirus auf dem Umweg über die Rinder auch für Menschen gefährlich werden kann, ist derzeit noch völlig unklar. Ob dies im Rahmen einer Mutation kritisch werden kann, ist bislang nur eine Frage. In den USA wurde bislang eine Übertragung von einer Kuh auf einen Menschen nachgewiesen.

Dass Menschen mit dem Vogelgrippevirus infiziert werden können, ist schon belegt. Seit 2003 wurden nach WHO-Angaben fast 900 Fälle von H5N1-Infektionen bei Menschen gemeldet. Die Hälfte der Infizierten verstarb.

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