Polizeirevier Dessau: Ein neuer Fall Oury Jalloh?


Kaveh Kooroshy, Anna Isabel Schwarzer, Carla Spangenberg | tagesschau

Roses Witwe rechnet damit, dass weitere Fälle bekannt werden könnten. Bild: tagesschau

Der Familienvater Hans-Jürgen Rose liegt Anfang Dezember 1997 unweit des Polizeireviers Dessau auf dem Gehweg. Im T-Shirt, ohne Jacke, schwerstverletzt. Er ist zu diesem Zeitpunkt wohl bereits querschnittsgelähmt und erliegt am nächsten Tag seinen Verletzungen. Sein Tod ist bis heute nicht aufgeklärt. Seine Verletzungen deuten auf einen Gewaltexzess hin. Polizisten hatten den 36-Jährigen wegen Alkohol am Steuer mit aufs Revier genommen. Laut Akten verließ er dieses noch in der Nacht unversehrt.

Seinen Leichnam untersuchte damals Rechtsmedizinerin Uta Romanowski. Ihr Bericht zeigt: Rose wurde vor allem auf den Rücken, das Gesäß und die unteren Gliedmaßen geschlagen. Die querförmig verlaufenden Blutergüsse passen zu Schlagstöcken, sagt Romanowski heute. „Das alles insgesamt stellte sich als Bild einer Misshandlung dar.“ Es liege eine gutachterliche Äußerung von ihr vor, dass ein Polizeiknüppel dafür geeignet gewesen wäre.

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