Der große Zahlensalat in der Biologie


Brightsblog
Riffkomplexe der Erdgeschichte, Naturkundemuseum Berlin, Quelle:Brightsblog

Prof. Axel Meyer, Ph.,D., Zoologe, Evolutionsbiologe, Universität Konstanz

Angeregt durch die schwindelerregenden Zahlen, die in diesen turbulenten Tagen durch die Wirtschaftsnachrichten jagen, möchte ich heute auf eine neue und spannende Datenbank mit Zahlen aus der Biologie hinweisen. Sie ist eigentlich mehr als nur eine Datenbank, denn sie wurde geboren aus der Einsicht, dass die Zeit reif ist für eine Paarung der Biologie mit den Informationswissenschaften. Der Sprössling dieses Paares wird „Systembiologie“ genannt.
In dieser neuen Disziplin sollen biologische Erkenntnisse und das Wissen um die Prozesse im gesamten Organismus – oder auch nur in einer seiner Zellen – rigoros quantifiziert werden.

Aus solchen Daten entworfene Computermodelle könnendann auch extrapoliert werden, um Vorhersagen über noch unerforschtes Terrain machen zu können. Aber erst einmal ist es notwendig, die Computermodelle mit realistischen Daten und Informationen zu füttern. Und dazu braucht man verlässliche Zahlen über biologische Phänomene.
Mitglieder des neuen Fachbereichs für Systembiologie an der Harvard-Universität haben solche Zahlen auf der Bionumbers-Website zusammengetragen (http://bionumbers.hms.harvard. edu/). In einer Art Wiki-Prozess werden dort Informationen zusammengestellt und auf immer neue Weise vergleichbar gemacht.
Es macht Spaß, dort zu stöbern oder sich zufällig ausgewählte Zahlen geben zu lassen. Wie groß ist die Oberfläche der Haut des menschlichen Körpers? 1,6 bis 1,8 Quadratmeter. Die Anzahl der Nervenzellen im menschlichen Gehirn?
100 Milliarden. Der Durchmesser einer menschlichen roten Blutzelle? 8 Mikrometer. Und wollten Sie nicht auch schon immer die Anzahl der Bakterien in Ihrem Darm wissen? 7 Billionen! Wir haben also viel mehr (fremde) Zellen im Darm als Nervenzellen im Kopf. Kennen Sie die Anzahl der Photorezeptoren auf der Netzhaut in unserem Auge? 120 bis 140 Millionen. Die Summe aller Zellteilungen während eines gesamten Menschenlebens? 100 Billiarden. Und die kürzeste bekannte Generationszeit eines Organismus? Das salzliebende Bakterium Vibrio natriegens teilt sich in etwas weniger als 10 Minuten.
Informationen dieser Art waren bisher überall verstreut und oft schwer zu finden oder zu verifizieren. „Bionumbers“ jedoch gibt auch die Literaturzitate für die angegebenen Zahlen an und erlaubt so dem Nutzer, zur Primärliteratur vorzudringen, um sich aus erster Hand von der Glaubwürdigkeit der Aussagen oder Messungen zu überzeugen. Einige dieser Zahlen sind unvorstellbar klein oder groß. Aber das gilt ja auch für eine Zahl wie 400 Milliarden Euro, die die
Bundesregierung gerade als Rettungspaket für den Finanzmarkt auf den Weg gebracht hat.

7 Comments

  1. @Ralf

    Darwin hat mit der Evolution kein Modell zur Beschreibung und Bewertung gesellschaftlicher Vorgänge geschaffen.

    Zu deinen polemischen sonstigen Äußerungen solltest du dich mal fragen, ob dir ein unwissenschaftliches und damit unaufgeklärtes Mittelalter mit barbarischem Ständesystem und einer Kindersterblichkeitsrate von 50% lieber wäre. Sowas schreibt sich sehr leicht aus der naturwissenschaftlich beheizten Stube in naturwissenschaftlich warmer Kleidung.

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  2. Hallo,

    mich interessiert die kritische Wertung des sog. Global-Scaling-Konzepts, bei dem immer wieder darauf hingewiesen wird, dass dessen Ausgangsidee von dem Biologen Chislenko (auch Tschislenko) stammt, der eine „logarithmische Skalen-invarianz in den Häufigkeitsverteilungen der biologischen Arten und Massen der Organismen“ gefunden haben will.

    Kurz nachzulesen z.B. unter
    http://www.global-scaling-koeln.de/GlobalScaling_Kompakt.html
    oder auch:
    http://www.globalscaling.de/images/stories/pdf/gskompv17_de.pdf (S. 2) (in den Webseiten

    und Download aus dem russischen Buch in:
    http://www.globalscaling.de/index.php?option=com_content&view=article&id=49&Itemid=25

    Was weiß die Systembiologie heutzutage darüber?

    Ich würde mich freuen, wenn mir jemand bei dieser Frage weiter hilft.

    Beste Grüße
    Annette

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  3. Ralf Dürich:

    …dass wann immer ich auf naturwissenschaftlichen Seiten kritisch unterwegs bin, ich als Antwort immer reichlich Fekaliensprache ernte.

    Sag ich doch, schlechtes Karma, da wird wohl noch ne extra Runde Reinkarnation fällig.

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  4. glaub ich nicht, aber traurig, dass Dir dazu nicht mehr einfällt. Auch traurig, dass wann immer ich auf naturwissenschaftlichen Seiten kritisch unterwegs bin, ich als Antwort immer reichlich Fekaliensprache ernte.
    Und das spricht nicht gegen mein Karma.

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  5. Die Naturwissenschaft hat die Klimakatastrophe hervorgebracht, nur leider kann sie sie nicht mehr beherrschen. Die Wissenschaft regt vieles an, was sie der Sache nach nicht beherrscht. Was aber in der Welt allemal geeignet war mehr Propleme zu stiften als es voher gab. Die Schulmedizin tötet mehr Menschen als sie heilt und jährlich foltert sie 300 MIO Tiere in Versuchslaboren zu tode. Hat diese redundante Forschung einen Sinn ? Nein, sie wird nur durch Steuergelder bezahlt, weil die Naturwissenschaft trotz ihre haarsträubenden Pleiten dennoch die Meinungsführerschaft hat. Aber warum ? Weil sie über eine politische, religiöse, ökonomische und publizitische Mafia verfügt die sehr reich (Pharmaindustrie, Atomindustrie, Mineralölindustrie,..,) ist und sich eine Propagandalobby leisten kann, die sich darauf versteht die Massen durch Begierden und Ängste; wie Schlachtvieh vor sich herzutreiben, dem sicheren Ende entgegen, immer behauptend es gehe ja schließlich um Fortschritt, Gesundheit, Sicherheit und Blablabla worauf ja wohl kein Mensch verzichten kann. Und die Uniformiertheit der dummen Masse, gibt die eigene Gesundheit, Wahrheit, Frieden und Wohlergehen der Naturwissenschaft zum Opfer preis. Aber was erhält sie dafür: Klimakatastrophe, Vergiftung, Verstümmelung, Tierversuchs KZ´s(der Vergleich Tierversuchslabor und KZ stammt von dem jüdischen KZ-Häftling und Nobelpreisträger Iszack Singer),…, Ihr seid selbst das Kontrafaktum zu Darwin: ihr habt uns weiter zurückgeworfen als die Menschheit je im Mittelalter stand; dahero: es gibt keine Evolution. Was wir brauchen ist eine Revolution mit dem Ziel der Abwicklung aller naturwissenschaftlichen Einrichtungen und dem ökologischen Rückbau aller Produkte und Verfahren, die je aus dem Ungeist der Naturwissenschaft entsprungen sind, dann werden sich auch die Krisen dieser Welt wieder beruhigen.
    Ralf Dürich MA

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  6. Da bin ich mal gespannt ob diese Datenbank wirklich für die Forschung genutzt werden kann :>

    Da hilft nur Erprobung in der Praxis.

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