In Berlin stellte Salman Rushdie sein Buch „Knife“ über das auf ihn verübte Attentat vor. Gewürdigt wurde ein Verteidiger des Wortes.
Julia Hubernagel | taz
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Sie sitzt in der ersten Reihe, Salman Rushdies „Lebensretterin“, seine Frau Rachel Eliza Griffiths, die, so beschreibt es Rushdie, durch die Messerattacke fast so schlimm verletzt worden war wie er selbst. Er wird im Laufe des Abends mehrfach zu ihr hinschauen durch das eine Glas seiner Brille, mit dem gesunden linke Auge. Das rechte ist als Auge nicht mehr zu gebrauchen, seitdem bei einer Lesung am 12. August 2022 ein islamistischer Attentäter 15-mal auf den indisch-britischen Schriftsteller einstach.
Besagter Fanatiker befindet sich seitdem in Haft, es ist einiges über ihn und seinen Radikalisierungsprozess bekannt. Doch Rushdie nennt den heute 26-Jährigen nicht beim Namen, auch nicht in „Knife“, dem Buch, das er über den Messerangriff und die Zeit der Genesung geschrieben hat und am Donnerstagabend im Deutschen Theater in Berlin vorstellte.