Keine Jobcenter, kaum noch Strafen: Dänemark will die Arbeitslosenpolitik radikal umkrempeln


Rune Weichert | stern.de

Der Gang zum Arbeitsamt: In Dänemark könnte er bald der Vergangenheit angehören ©Ritzau Scanpix / Imago Images

Weniger Regeln, weniger Gespräche, weniger Sanktionen, keine Arbeitsämter, mehr Freiräume: Eine dänische Expertengruppe aus Wirtschaftsweisen und Beamten hat Empfehlungen zur Reform der Arbeitslosenpolitik vorgelegt. Ein Jahr lang hat sie sich intensiv mit der Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt beschäftigt. Das Ergebnis sind sechs Vorschläge an die Regierung, die am Montag in einem 200-seitigen Bericht vorgestellt wurden. Würde die Regierung diese umsetzen, käme das einem radikalen Umbau des bisherigen Systems gleich.

Am Ende geht es wie immer ums Geld. Die sogenannte SVM-Regierung aus Sozialdemokraten, Liberalen und Moderaten in Dänemark will drei Milliarden dänische Kronen (mehr als 400 Millionen Euro) einsparen und dem aufgeblähten Arbeitslosensystem Luft ablassen. Der Bürger soll in den Mittelpunkt gerückt werden und sowohl Sachbearbeiter als auch Arbeitslose mehr Freiheiten erhalten.

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