Verseuchte Blutkonserven : Britische Kinder wurden gezielt infiziert


Johannes Leithäuser | Frankfurter Allgemeine Zeitung

Blutkonserven in einem Kühlraum des Deutschen Roten Kreuzes in Niedersachsen (Symbolbild)dpa

Durch die Verabreichung verunreinigter Blutkonserven sind in Großbritannien mindestens 30.000 Patienten infiziert worden, rund 3000 starben an den Folgen der Infektion. Das sind die Schlüsseldaten einer unabhängigen Untersuchung, die in den vergangenen vier Jahren das Ausmaß ermittelte, in dem zwischen Anfang der Siebziger- und Anfang der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts überwiegend wissentlich Blutprodukte verwendet wurden, ­obwohl sie mit Aids- oder Hepatitis-C-Erregern verseucht waren.

Die britische Regierung hat schon vor der Präsentation des Abschlussberichts am Montag erkennen lassen, dass sie ­bereit ist, die Opfer und Hinterbliebenen der teilweise ­bewussten medizinischen Fehlbehandlungen zu entschädigen; nach Schätzungen werden dafür mehr als elf Milliarden Euro veranschlagt.

weiterlesen