Im Zusammenhang mit der Besetzung eines Instituts der Berliner Humboldt-Universität (HU) hat die Polizei am Mittwoch 23 propalästinensische Demonstranten vorübergehend festgenommen. Außerdem wurden am ersten Tag der Besetzung des Sozialwissenschaftlichen Instituts in Berlin-Mitte 25 Strafermittlungsverfahren eingeleitet, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Dabei ging es unter anderem um Verwendung Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Die Besetzung des Instituts hatte am Mittwochnachmittag begonnen, laut Polizei waren etwa 320 Protestierende vor Ort. Am Abend sprach HU-Präsidentin Julia von Blumenthal mit einigen Demonstranten. Anschließend sei mit studentischen Sprechern eine Einigung darauf erzielt worden, dass die Besetzung bis Donnerstag um 18.00 Uhr geduldet werde, hieß es von der Universitätsleitung. Es werde erwartet, dass die Besetzer das Gebäude nach Ende der Duldung friedlich verlassen, teilte von Blumenthal mit.
Die Polizei fertigte nach eigenen Angaben von Amts wegen eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung an. Auf der Onlineplattform X waren Videos und Fotos zu sehen, wonach mehrere Wände im Gebäudeinnern mit propalästinensischen und antiisraelischen Losungen besprüht wurden.