AfD: Maximilian Krah schart rechte Christen um sich – Kreuzzug von rechts


Liane Bednarz | chrismon

©Clemens Bilan/picture alliance/EPA. Maximilian Krah, Vorstandsmitglied der AfD und Spitzenkandidat für die Europawahl, auf dem AfD-Parteitag in Magdeburg am 28. Juli 2023.

Ende Juli 2023 wählte die AfD den Dresdner Juristen Maximilian Krah zu ihrem Spitzenkandidaten für die Wahl zum Europaparlament 2024. Der 46-Jährige ist eine durchaus schillernde Person und verkörpert eine eigentümliche Mischung aus immer rechtsradikaleren Parolen, zur Schau gestelltem Katholizismus und einem Hang zum Hedonismus. Maßanzüge und Hemden mit Monogramm gehören ebenso zu Maximilian Krah wie zahlreiche Fotos von Reisen, edlen Hotels und Bällen auf seinen Accounts in den sozialen Medien. „Schampus-Max“ ist ein Spitzname, den man hören kann, wenn man in Dresden mit Leuten über ihn spricht, die ihn seit Jahren kennen. In der AfD ist er mit diesem Lifestyle eher ein Solitär.

„Ich bin Individualist“, sagte er 2011 den Journalisten Matthias Drobinski und Claudia Keller für ihr Buch „Glaubensrepublik Deutschland“. Er präsentierte sich ihnen als einer, der schon immer selbstbewusst seinen eigenen Weg beschritten hat, umso selbstbewusster, je mehr dieser von den Wegen vieler anderer abwich. Er ist in einer katholischen Familie in Dresden aufgewachsen, gehörte also zu einer kleinen Minderheit, von der die SED gern behauptete, sie sei die Nachhut der Gesellschaft. Maximilian Krah hat den Spott der Lehrer ertragen, er ging in keine Jugendorganisation der Partei, lehnte die Jugendweihe ab. Priesen seine Lehrer oder andere in seinem Alter die Sowjetunion als Heimat der Werktätigen, lobte er die Vereinigten Staaten als Wiege der Freiheit. Prangerten andere von Staats wegen das Leid der Palästinenser an, wies er auf das Selbstverteidigungsrecht Israels hin – so stellte er es 2011 dar. Dagegen sein, sich abheben von der Mehrheit, das war für Maximilian Krah schon immer eine wichtige Antriebskraft.

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