Antisemitismus: Reichsbürger geben sich als Juden aus


Hugo Stamm | hpd.de

Berlin: „Protestkundgebung“ von sogenannten „Reichsbürgern“. Foto: ©Dirk Ingo Franke, Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Reichsbürger gehören zur wachsenden Szene der unheimlichen Patrioten, die während der Corona-Pandemie Aufwind bekamen. Die rechtsextremen, nationalistischen Verschwörungstheoretiker lehnen den Staat ab und planen den Umsturz.

Schmelztiegel der militanten und terroristischen Bewegung, die auch zu uns herüberschwappt, ist Deutschland. Die Anhänger zeichnen sich (…) durch eine braune Gesinnung aus, (…) durch einen beinharten Antisemitismus.

In ihrem Judenhass vollführen die deutschen Reichsbürger einen geistigen und ideologischen Salto, der an Perfidie kaum zu überbieten ist. Sie bezeichnen sich selbst als Gläubige, die zum Judentum konvertiert seien.

Reichsbürger gründen jüdische Gemeinden zur Tarnung

Deshalb fühlen sie sich berechtigt, jüdische Gemeinden zu gründen, die sie offiziell im Vereinsregister eintragen lassen. Der hessische Verfassungsschutz bestätigte, dass Reichsbürger jüdische Gemeinschaften gründen würden, um sich zu tarnen.

Die braunen Rädelsführer schrecken auch nicht davor zurück, sich Oberrabbiner zu nennen. Als Beobachter fragt man sich, was in den Köpfen der Reichsbürger vorgeht. Den Schlüssel muss man im deutschen Nationalsozialismus, dem Zweiten Weltkrieg und dem Naziregime suchen. Und natürlich im Holocaust.

Die Revisionisten wollen damit die Vernichtung der Juden verharmlosen. Gleichzeitig setzen sie sich als die „neuen Juden“ in Szene, die angeblich vom Staat verfolgt werden. Durch diese Geschichtsklitterung verharmlosen sie den Holocaust und legitimieren den Widerstand gegen die Regierung.

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