Weltweit drücken evangelikale Christen ihre «Israelliebe» medienwirksam aus. Die Liebe zu Israel hat jedoch System
Judith Wipfler | SRF
Im Krieg zwischen der Hamas und Israel sehen viele Evangelikale die Endzeit angebrochen. Sie geloben kompromisslose Solidarität mit Israel und beten für das Kommen Jesu «als Messias Israels».
Ihre Nähe zu Israel bekunden sie durch etliche Mahnwachen und Gebete, Videos über Israels Rolle im göttlichen Heilsplan, Spendenaufrufe auf christlichen Websites, tägliche Newsletter und millionenfach geklickte Lobpreismusik.
Doch Schweizer Freikirchen mahnen zu Besonnenheit.
«Judenmission» aus Liebe?
Für den Uni-Theologen Thorsten Dietz hat die «christliche Israelliebe» eine klare Funktion: Im starken Endzeitglauben der Evangelikalen werde jede «Bekehrung» eines jüdischen Menschen zu Jesus als messianisches Zeichen begrüsst. Damit rücke die Wiederkehr Jesu näher, die messianische Endzeit. Darum nennen sich solche Getauften auch «messianische Juden».