Dänemark will öffentliche Koranverbrennungen verbieten. Doch Kritiker warnen davor, dass dies die Meinungsfreiheit im Land einschränken könnte. Wie weit darf Spott gegen Gott in Europa gehen?
Silja Thoms | Deutsche Welle
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Die freie Meinungsäußerung und die Freiheit der Medien sind fest in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verankert. Es gilt in demokratischen Gesellschaften, auch unliebsame Meinungen zu tolerieren, selbst wenn sie möglicherweise religiöse Gefühle verletzen. Das wirft aber immer wieder die Frage auf, was kritische oder spöttische Äußerungen über Glaubensinhalte dürfen und wie eine Gesellschaft damit umgeht. Ein Überblick über Provokationen gegen Religionsgemeinschaften und den Umgang mit Blasphemie in Europa.
Dänemark will öffentliche Koranverbrennungen verbieten
Nach mehreren Koranverbrennungen in Dänemark in diesem Jahr kündigte die dänische Regierung an, rechtlich dagegen vorzugehen. Bisher geht die Meinungsfreiheit in Dänemark so weit, dass Koranverbrennungen keine rechtlichen Konsequenzen haben. Mit einem Gesetz könnten in Zukunft Geldstrafen drohen oder bis zu zwei Jahre im Gefängnis. Koranverbrennungen seien ein „grundsätzlich verächtlicher und unfreundlicher Akt“, der „Dänemark und seinen Interessen schadet“, sagte der dänische Justizminister Peter Hummelgaard.