Nach der Langzeitüberwachung von Journalisten und diskreditierenden Ton- und Filmaufnahmen warnen Beobachter vor systematischem Druck auf die Medien. Werden die Behörden klären können, wer dahinter steckt?
Marina Baranovska | Deutsche Welle
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Mitarbeiter des in der Ukraine bekanntesten investigativen journalistischen Projekts Bihus.Info wurden überwacht und abgehört. Ein im Internet veröffentlichtes Video, das zeigt, wie Angehörige des Teams während einer Neujahrsfeier angeblich Drogen konsumieren, schlug ein wie eine Bombe. Außerdem sind in dem Video, das am 16. Januar auf dem wenig bekannten YouTube-Kanal „Narodna Prawda“ (Volkswahrheit) erschien, Ausschnitte aus Gesprächen und Telefonaten zu hören, in denen Mitarbeiter von Bihus.Info den Kauf von Drogen besprechen.
Bihus.Info wurde 2013 von einer Gruppe Journalisten unter der Leitung von Denis Bihus gegründet. Für Aufsehen sorgten zum Beispiel ihre Enthüllungen darüber wie die Ukraine Kraftwerke finanziert, die sich in den russisch besetzten Gebieten befinden und dem Bruder des stellvertretenden Leiters des Präsidentenbüros, Rostyslaw Schurma, gehören. Auch die Aufdeckung von Korruptionsfällen und Machenschaften Beamter sowie Recherchen zu Abhöraufnahmen des prorussischen Oligarchen Wiktor Medwedtschuk, bei denen es um Verbindungen zum ukrainischen Ex-Präsidenten Petro Poroschenko und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ging, fanden viel Beachtung.