Tiefstes Mitgefühl zum Tod eines Massenmörders?


Michael Thaidigsmann | Jüdische Allgemeine

In Teheran trauern regimetreue Bürger um Präsident Raisi. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Zur Außenpolitik gehören Höflichkeit und gute Manieren ebenso wie Heuchelei und scheinheiliges Agieren. Staatsmänner und Diplomaten müssen oft gute Miene zum bösen Spiel machen, den Anschein wahren. Sie müssen Dinge sagen, die nahe an der Unwahrheit sind, aber dennoch gewissen Mindestanforderungen in puncto Aufrichtigkeit genügen. Das internationale Parkett ist glatt. Aalglatt manchmal.

Welche gravierenden Konsequenzen die Missachtung diplomatischer Usancen nach sich ziehen kann, lässt sich aktuell am Streit zwischen Spanien und Argentinien studieren.

Der argentinische Staatspräsident Javier Milei verweigerte bei einem Besuch in Madrid dem spanischen König Felipe die obligatorische Aufwartung und zog bei einer Veranstaltung vor 11.000 Rechtspopulisten über die Ehefrau des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez vom Leder. Woraufhin Spaniens Botschafter aus Buenos Aires abgezogen wurde und die bilateralen Beziehungen zwischen Spanien und Argentinien auf den Gefrierpunkt fielen.

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