Dänemark: Deep Fake und die Grenzen der Freiheit


Jens Mattern | Overton

Aus dem von Morten Messerschmidt veröffentlichten Video.

Die Videosequenz, die der rechte Oppositionschef Morten Messerschmidt auf X hoch geladen hat, ist „Deep Fake“, eine mittels Künstlicher Intelligenz (KI) hergestellte Schein-Realität. Und eine Kritik an der sozialdemokratisch-bürgerlichen Regierung, welche bereits im vergangenen Jahr den lutherischen „Großen Gebetstag“ als Feiertag abgeschafft hatte, um mehr Gelder für die Militärausgaben zu erhalten. Das Video geht gerade in Dänemark viral.

„Ich denke, es ist grundsätzlich problematisch, wenn Politiker die Realität vortäuschen“, meint Peter Svarre, Autor mehrerer Bücher über das Thema KI. Die meisten Experten in Dänemark stimmen ihm zu – die Demokratie könnte untergraben werden.

Die Ministerin für Digitalisierung, Marie Bjerre, wies darauf hin, dass solche Deep Fakes „unter Umständen“ eine Straftat darstellen können, ging jedoch nicht näher auf diese Umstände ein. Die bürgerliche Politikerin meinte, nach dänischem Recht müsste die Person, welche durch Deep Fake dargestellt werde, gefragt werden.

Messerschmidt, Vorsitzender der rechten „Dänische Volkspartei“ (DF), wehrte sich –  es handele sich um eine „berechtigte Satire“, da die Regierungschefin bei der Abschaffung des Feiertags gegen geltendes Recht verstoßen habe. Allerdings hatte er vor vier Jahren selbst vor den Gefahren von Deep Fake gewarnt und wollte eine Fälschung seines Facebook-Eintrags bei der Polizei anzeigen.

In dem Video bricht der 43-jährige Politiker die Illusion, indem er am Schluss der Konferenz vor dem PC aufwacht und sich der Auftritt der politischen Gegnerin als Alptraum erwies. Zudem ist oben im Bild der Hinweis „KI generiert“ zu sehen. Auch ist die KI-Figur keine perfekte Kopie, die Stimme soll jedoch täuschend echt sein.

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