„Nichts ist heilig!“


Bis 24.3. gibt es Satirisches und Ironisches im quartier 21 in Wien Neubau zu sehen. Die dänische Künstlergruppe „Surrend“, in Berlin von Radikalen bedroht, ist in Wien mit Plakaten vertreten. – vienna.at

Dass satirische Kunst großes Konfliktpotenzial birgt, zeigen die jüngsten Ereignisse rund um die dänische Künstlertruppe „Surrend“, deren aktuelle Ausstellung in Berlin wegen Ausschreitungen von Mitgliedern der muslimischen Glaubensgemeinschaft am Dienstag Abend geschlossen werden musste. Ab Morgen, Samstag, zeigt das Wiener quartier 21 im „Freiraum“ des Museumsquartiers eine Schau unter dem Namen „Nichts ist heilig!“, auf der die Plakatkünstler ebenfalls vertreten sind. Außerdem werden Arbeiten des Wiener Rudolf Klein und der deutschen „Titanic“-Cartoonisten Ernst Kahl, Greser & Lenz, Rudi Hurzlmeier ausgestellt.

„Während die Berliner Ausstellung den Islam auf’s Korn nimmt, setzt sich die Wiener Ausstellung mit spezifisch österreichischen Themen auseinander“, erklärte der Leiter des quartier 21, Vitus Weh, heute, Freitag, Vormittag bei der Presseführung gegenüber der APA. So werden in der Ausstellung des quartier 21 vor allem der Katholizismus, der Antisemitismus und auch der österreichische Fußball auf die Schaufel genommen. So zeigt „Surrend“ beispielsweise ein Plakat mit einem Fußball über dem „Österreich –

Kanada: 0 – 2″ steht, und darunter ist „Natürlich ist Österreich Gastgeber der Fussball-EM“, zu lesen. Ein besonders beliebter Seitenhieb der Ausstellung geht auf Kosten der Kirchenväter, die häufig mit der Pädophilie in Verbindung gebracht werden.

Einzelne Arbeiten widmen sich auch der Presse-

und Meinungsfreiheit, wie die Zeichnung von „Das Ende des Dichters der Satanischen Verse“ von Rudi Hurzlmeier. Dieser macht den bekannten Autor Salman Rushdie, über den 1989 die Fatwa verhängt wurde, zum Thema: Der Cartoonist lässt ihn neben seinem Reisekoffer am Klo – zweigeteilt durch einen Säbel, der durch das Fenster geflogen kam – sein Ende finden. Angst davor, dass es in Wien zu ähnlichen Ausschreitungen wie in Berlin kommen könnte, hat Vitus Weh nicht: „Ich fürchte mich höchstens vor Opus Dei“, kommentierte er gelassen.

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