Mehr Gottlose in Deutschland


Quelle: doppelt-schoen.de
Quelle: doppelt-schoen.de

Der Osten ist so säkularisiert wie kein anderer Teil Europas

kath.net

In Deutschland steigt der Anteil der Bürger, die dem christlichen Glauben gleichgültig oder ablehnend gegenüberstehen. Das geht aus ersten Ergebnissen der Europäischen Wertestudie 2009 hervor, die der deutsche Forschungsleiter, Prof. Wolfgang Jagodzinski (Köln), gegenüber Welt Online (Berlin) bekanntgegeben hat. Der Anteil der Atheisten im Westen ist der Studie zufolge seit der Jahrtausendwende von vier auf etwa sieben Prozent gestiegen.

Hinzu kommen 36,5 Prozent, für die Kirche nicht wichtig ist.
1981 lag dieser Wert noch bei 30 Prozent. Im Westen besucht jeder Fünfte mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst, im Osten nicht einmal jeder Zehnte, so die Studie. Sie ergab ferner, dass sich mehr als drei Viertel der Bürger in den neuen Bundesländern als nicht religiös bezeichnen.

Auch wenn ein Vergleich der internationalen Ergebnisse erst Ende des Jahres möglich sein werde, könne man jetzt „schon mit ziemlicher Sicherheit“ sagen, dass der Osten Deutschlands hinsichtlich der Säkularisierung wieder an erster Stelle in Europa stehen werde, so Jagodzinski.

Nach Angaben des Soziologen führt die wachsende Gottlosigkeit aber nicht zu einem Verfall von Sitte und Moral. So habe die Wertebefragung ergeben, dass die Bürger im Osten entschiedener als Westdeutsche gegen Drogenmissbrauch, Korruption, Steuerhinterziehung, Erschleichung öffentlicher Leistungen, Schwarzfahren, Lügen, Seitensprünge oder Prostitution seien. Von den Westdeutschen würden lediglich die Fragen nach Abtreibung, Scheidung, Selbstmord und Todesstrafe strikter verneint.

Jagodzinski zufolge legen die Ergebnisse nahe, dass in den neuen Bundesländern ein vom Glauben unabhängiger Handlungskodex bestehe, der sich kaum von dem gläubiger Menschen unterscheide.

13 Comments

  1. nicht alkohollos,sondern alkoholfrei
    nicht nikotinlos, sondern nikotinfrei
    nicht fleischlos, sondern fleischfrei
    Was für den einen Entbehrung,
    ist für den anderen eine Befreiung!
    Also nicht gottlos, sondern gottfrei!

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  2. @PeWi:

    „…Wenn es im Ostern nur noch „mehr als drei viertel sind“, sind es jetzt mehr als in 1990. Da ware es naemlich noch 80%…“

    Stimmt! Allerdings nur, wenn es Weihnachten 1968 weniger als 3/5 waren. 😉

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  3. Wenn es im Ostern nur noch „mehr als drei viertel sind“, sind es jetzt mehr als in 1990. Da ware es naemlich noch 80%.

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  4. kurt – ich versteh nicht. Bitte Deine Aussage präzisieren, ich kann der gar nichts entnehmen….

    und was den Mord in Dresden betrifft, so war der Täter psychisch krank.
    Das ist so, als ob einer gegen den Drachen zu felde zieht, oder wenigstens gegen windmühlen…

    von Vorurteilen (die ja nun gerade das Gegenteil vom „selber denken“ ist) geleitet war der intelligente Herr in Grün, der Täter und Opfer verwechselte (auch keine neue Sache, sondern die älteste Geschichte der Welt)….

    Und, ja, ich persönlich fühle mich von diesen Kopftuchträgerinnen irgendwie genervt (von kreuzchen-Ketten und Sutanen allerdings auch), seit mich mal ein älterer Herr „mit Migrationshintergrund“ zusammengestaucht hat. Auf Arabisch, vermute ich.
    Weil ich mein (auf russische Babuschka-Art gegen die Kälte getragenes) Kopftuch wohl nicht korrekt genug umgeschlungen habe.
    DAS nervt verdammt. und seit dem ist mir mein Kopftuch vergällt, dabei war das im Winter immer enorm praktisch. Abe sowas möchte ich nicht noch mal erleben, kannst du mir glauben. Hab mir schon mal ne Mütze gestrickt…. leider suboptimal…

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  5. @Michael:

    „…Die im Artikel genannte Zahl von 7% Atheisten in Westdeutschland erscheint mir etwas niedrig…“

    hier noch ein paar andere Zahlen:

    „…Die Anzahl der Einwohner, die angeben weder an Gott noch an eine spirituelle Kraft zu glauben, ist mit 33 % in Frankreich am höchsten, während Deutschland 25 %, die Schweiz 9 % und Österreich 8 % aufweisen…“

    „…Weiterhin fand die Studie, dass mehr Frauen (58 %) an Gott glauben als Männer (45 %) und der Glaube an Gott positiv mit dem Alter, politisch konservativer Einstellung und mangelnder Schulbildung korrelierte…“

    Quelle:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus

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  6. Leider hat diese Nichtchristlichkeit keine Auswirkung auf den Religionsunterricht in Sachsen. Dort werden die Kinder immer noch religiös indoktriniert. Es wird dort nach wie vor im Schöhnbohmschen Sinne unterrichtet, daß nur eine religiöse Moral eine Moral sei.
    Aber ich habe da gewisse Hoffnungen. Denn offensichtlich haben die christlichen Missionierungsversuche bisher nicht richtig gefruchtet. Selbst der Woytila-Effekt wollte sich hier im Osten nicht einstellen, als der Vatikan zum äußersten Mittel griff und einen Deutschen zum Papst wählte.
    Und aus Rache werden nun die Kollegen der anderen aggresiv missionierenden monotheistischen Religion unterstützt. In Dresden mit Hilfe der Bluttat an der „Rose Ägyptens“ und allgemein durch ein Denkverbot zum Thema Religionskritik am Islam. Das ist ja dann Rassismus, aber das hatten wir ja schon mal.
    Also ist es mit dem von yerainbow bejubelten Selbstdenken eben so ein Ding. Im Sinne Feuerbachs ist es korrekt. In Bezug auf vergleichbare Sachverhalte ist es Rassismus. Wenn das mal kein dialektischer Widerspruch ist.

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  7. In Deutschland lag der Anteil der Konfessionsfreien 2008 geschätzt bei 34,1%. Die im Artikel genannte Zahl von 7% Atheisten in Westdeutschland erscheint mir etwas niedrig.

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