Grüne Fonds: Skifahren in der Wüste


Basiert die grüne Finanzwelt auf Lug, Trug und Augenwischerei? Eine Arte-Dokumentation entlarvt die Absurdität grüner Geldanlagen.

Manfred Riepe | DER TAGESSPIEGEL

Komplexer Übergang vom traditionellen zum nachhaltigen Unternehmen.Foto: arte

Nachhaltige Geldanlagen zählen zu den größten Wachstumsmärkten für Vermögensverwalter. Nach dem Lebensmittelsektor und der Textilbranche, die auf Bio und Fair Trade setzen, will nun auch die Finanzwelt grüner werden. In ihrer Reportage nehmen Romain Girard und Matteo Born Firmen unter die Lupe, die als vorbildlich gelten. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Erklärt wird zunächst, was eine grüne Anleihe ist. Es geht um einen Kredit, der ausschließlich zu Finanzierung umweltfreundlicher Projekte verwendet werden darf. Als besonders grün gilt das Unternehmen Majid Al Futtaim. Mit dem Versprechen, seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, konnte die Firma sich über eine Milliarde Dollar verschaffen. Vor der Kamera erklärt der Manager, man möchte als ein Unternehmen wahrgenommen werden, „das das Null-Emissionsziel erreicht“.

Klingt ambitioniert. Zweifel kommen auf, wenn man sieht, wie Hollywoodstar Will Smith mit viel Pomp das Produkt dieses Unternehmens bewirbt: eine Indoor Skipiste – mitten in der Wüste von Dubai. Es geht also um Skifahren im Morgenland. Um das Erlebnis für die Kinder zu steigern, wurden sogar Pinguine aus der Antarktis eingeflogen.

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