Verschleppte Flüchtlinge in Nordafrika: Die Sahara als Waffe


Christian Jakob | taz

Erst festgenommen und dann zurück in die Wüste – Alltag in Marokko Foto: Rafael Marchante/reuters

Seit den Nuller Jahren bezahlen EU-Staaten Länder in Afrika dafür, Flüchtlinge abzuweisen und in der Wüste auszusetzen. Eine am Dienstag erschienene umfassende Recherche der NGO Lighthouse Reporting, des Spiegel und anderer Medien zeigt nun, wie sich diese Politik zuletzt in Tunesien, Mauretanien und Marokko entwickelt hat.

50 Betroffene schilderten den Re­por­te­r:in­nen, wie sie von Sicherheitskräften in entlegenen Gegenden ausgesetzt worden seien, teils mit roher Gewalt, unter Missachtung ihrer Rechte. Insgesamt würden „Tausende Menschen mit schwarzer Hautfarbe festgesetzt, in Wüstenregionen verschleppt und ausgesetzt“, heißt es in dem Bericht.

Allein Marokko habe 2023 75.000 Menschen festgenommen, weil sie versucht hätten „illegal auszuwandern“ – also ohne Visum nach Europa weiter zu ziehen. Seit den Nuller Jahren erhält das Königreich Millionenzahlungen, vor allem aus Spanien, damit es die Weiterreise von Migranten nach Europa erschwert oder verhindert.

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