Invasive Mücken und Zecken auf dem Vormarsch: Welche Gefahr geht von ihnen aus?


Susanne Aigner | TELEPOLIS

Invasives Insekt: Die Tigermücke wurde bereits in Deutschland nachgewiesen. Archivbild: James Gathany, CDC / CC0 1.0

Aktuell wird vor einer Mückenplage in den zuletzt von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten Süddeutschlands gewarnt. Auch invasive Insekten könnten dabei eine Rolle spielen.

Insekten wie die aus Südostasien stammende Tigermücke oder die Asiatische Buschmücke können Infektionskrankheiten wie das Dengue-Fieber, Gelbfieber, Zika, Chikungunya und das West-Nil-Virus übertragen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Forschungsgruppe Medizinische Biodiversität und Parasitologie von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, die im vergangenen Jahr vom Deutschen Netzwerk für vernachlässigte Tropenkrankheiten veröffentlicht wurde.

Die Gefahr, dass man hierzulande von einer Tigermücke gestochen werde, sei zwar sehr gering, erklärt die Münchner Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek. Dennoch könnten sich hier stabile Populationen ausbilden, die später Krankheiten übertragen. Tigermücken sind tagaktiv und aggressiver als heimische Mückenarten, sodass sich das Risiko erhöht, gestochen zu werden.

Tigermücken in Deutschland vor fünf Jahren nachgewiesen

Um präventiv darauf einwirken zu können, sei es wichtig, zu wissen, welche Mückenarten vorkommen, erklärt der Infektionsbiologe Sven Klimpel von der Goethe-Universität Frankfurt. In Bayern wurden 2019 die ersten Tigermücken in Fürth und München nachgewiesen. Seit Mai 2023 sucht es das Stadtgebiet an acht verteilten Stellen nach Tigermücken ab.

Mücken legen ihre Eier generell ins Wasser, auch in Pfützen oder Lachen. Die Larven schlüpfen nach ein bis zwei Wochen. Deshalb sollten Gefäße im Garten oder auf dem Balkon regelmäßig geleert und gesäubert werden, rät das Münchner Gesundheitsreferat. Regentonnen sollten mit einem eng schließenden dichtmaschigen Netz oder einem Deckel gut abgedeckt werden.

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