Über die Frömmigkeit der heutigen Atheisten


Ob Bibel, Tora oder Koran - Religion bildet die Grundlage der modernen Gesellschaft. (Bild: AP)
Ob Bibel, Tora oder Koran - Religion bildet die Grundlage der modernen Gesellschaft. (Bild: AP)

Über das Für und Wider der Religion

Herbert Schnädelbach: „Religion in der modernen Welt“, Fischer Verlag, Frankfurt 2009, 189 Seiten – Deutschlandradio Kultur

„Was würde es für unsere Kultur bedeuten, wenn wir unsere religiösen Wurzeln kappten?“ Antwort: „Wie sollte das denn gehen? Durch Kirchenschließungen, Bilderstürme, Bücherverbrennungen oder drakonische Umerziehung wie bei den Sowjets? Es geht vielmehr um die Tatsache, dass diese Wurzeln weitgehend abgestorben sind und fast keinen kulturellen Lebenssaft mehr transportieren!“

Der das bedauert, ist kein evangelischer Bischof, sondern Herbert Schnädelbach aus Hamburg. Ein 73-jähriger emeritierter Professor für Philosophie, studierter Germanist, Historiker und Soziologe, der bei Theodor W. Adorno promoviert hat und im Jahre 2000 einen Artikel in der „Zeit“ veröffentlichte unter dem Titel „Der Fluch des Christentums. Die sieben Geburtsfehler einer altgewordenen Religion“.

Das Echo hallt noch immer durch den Blätterwald, denn seither gilt Herbert Schnädelbach vielen Atheisten als Speerspitze gegen alle Religion. Das aber wollte der gar nicht sein, sondern, Zitat, „ein nachdenklicher, irreligiöser Sympathisant der Religion“. Nanu ?

weiterlesen

6 Comments

  1. „Was würde es für unsere Kultur bedeuten, wenn wir unsere religiösen Wurzeln kappten?“

    Irgendwie kommt mir gerade das Bild eines abhebenden Flugzeugs in den Sinn.

    Like

  2. @Qoe
    Die längst verstorbene Theologin Dorothee Sölle, von Ernst Bloch beeinflusst, veröffentlichte 1968 ein Buch mit dem Titel: „Atheistisch an Gott glauben“. Daran scheint das angelehnt.

    Als innerkirchliche Opposition wie damals mag das ja angehen. Siehe Hubert Schleicherts „Anleitung zum subversiven Denken“, immer noch eine Empfehlung!

    Aber seit Huber ist der Protestantismus mehr und mehr dem Missionarischen und Vorgestrigen zugewandt. Auch Schnädelbach ist m.E. in keiner Weise auf der Höhe der Zeitgenossenschaft. Ein Gottesrettungs-Versucher?

    Like

  3. (..) denn seither gilt Herbert Schnädelbach vielen Atheisten als Speerspitze gegen alle Religion.

    Möglicherweise bei vielen, aber bei mir leider nicht. Ich höre von ihm heute zum erstem Male 😉 .

    Was würde es für unsere Kultur bedeuten, wenn wir unsere religiösen Wurzeln kappten? (..) Wie sollte das denn gehen? Durch Kirchenschließungen, Bilderstürme, Bücherverbrennungen oder drakonische Umerziehung wie bei den Sowjets? Es geht vielmehr um die Tatsache, dass diese Wurzeln weitgehend abgestorben sind und fast keinen kulturellen Lebenssaft mehr transportieren!

    Wenn wir „unsere“ religiöse Wurzeln kappen ? Die Anzahl an „Atheisten“, die in genau diesem Moment mit Sprengstoffgürteln durch die Innenstädte dieses Landes rennen und mit einem „geheiligt werde Dawkins und seine Aposteln !“ auf den Lippen sich auf belebten Kirchenplätzen und in Kirchenräumen in die Luft jagen, beträgt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) ziemlich exakt Null (= 0). Die „Überzeugung“, unsere „Wurzeln zu kappen“, bezieht sich auf die Anspruchnahme der vielen religiös-motivierten Organisationen auf unsere Gesellschaft. Die „Moral“ und die „Ethik“ haben mit der Kirche und ihrem JHWH-Wüstengott, dem angeblich überall existierenden und wirkenden und erlebbaren und erfahrbaren Dampfwesen, keinen expliziten Bezug. Moral und Ethik existiert(e) in sehr vielen anderen Kulturen ebenfalls, die an einen oder mehreren Göttern glauben, die an gar keine Götter glauben und an welche, die sich ganz gegen eine Gottheit aussprechen. Unsere Kultur ist nicht vorbeit, wenn man die Kirchen „ihren Lauf“ lässt, sondern sie lebt weiterhin und verändert sich im laufe der weiteren hunderten von Jahren. Der Unterschied ist nur, dass die Päpste nicht „mit dem König“ herrschen… und – bezogen auf unsere heutige Gesellschaft – säkular ohne jeglichen Zuschuss oder Einmischung des Staates „sich selbst versorgen“. Die Gehälter der Angestellten – egal wieviele Kinder sie verführen oder missbrauchen, und egal wievielen Soldaten sie als „Seelsorger“ dienen – werden ausnahmslos vom Unternehmen „Kirche“ bezahlt. In den Schulen wird zuerst die Ethik unterrichtet, und erst „später“, wenn man das gewaltige Groß der unterschiedlichen Religionen kennengelernt hat, erfolgt die vollkommen freie Wahl der „eigenen“ Religion, für die man auch selbst sorgen muss. Es wird also keine „Hauptreligion“ seit dem Kindergarten gelehrt („christliche Kultur“) und man bekommt keine besondere Boni vom Staat, wenn man „christlich“ heiratet. Diese Behandlung gilt für alle Geisteranbeter, also auch für Buddhisten, Scientologen, TackaTucka-Gläubige und natürlich auch für die Pastafaris. Wer an ein Dampfwesen aus der Wüste um Israel glaubt, soll keine bessere Behandlung erfahren als jemand, der an einen riesigen rosafarbenen Elephanten aus dem afrikanischem Kontinent glaubt.

    Bücherverbrennungen, Bilder“entartungen“ und drakonischen Umerziehungen mit Peitsche und Strafarbeiten sind ganz und gar nicht notwendig. Die Bücher unterliegen dem ganz normalen Marktregeln von Angebot und Nachfrage, die Bilder können natürlich – wie alle andere Formen der Kunst – überall ausgestellt, verkauft und angebetet werden und Gläubige werden exakt genauso behandelt wie Ungläubige. Keinen deut besser oder schlechter !
    Aber wenn jemand auf dem Marktplatz hetzt, dass Ungläubige „unsere Kultur“ auf negative Art und Weise beeinflussen (Nachweis noch nicht erbracht!), dann soll er genauso behandelt werden wie die Ungläubigen, die an Marktplätzen verkünden, dass Gläubige wahre Ars–löcher sind. Kein lustiger Hut und keine dicken Goldketten werden ihn davor schützen können, dass er „den Frieden der Gesellschaft“ dank seiner polarisierenden Äußerungen gefährdet. Wie der Staat dann solche „Neutralitätsverstöße“ ahndet, muss noch verhandelt werden. Gefängnis ? Geldbuße ? gemeinnützige Arbeiten ? stundenlanges Stilsltehen in der Kirchenecke, mit einer Papiertüte auf dem Kopf ? Who knows 😉 .

    Was Aufklärung als Religionskritik von jeher sein wollte: Berichtigung und Reform des Religiösen und nicht einfach Religionsvernichtung.

    Ich frage mich, wie er auf „Vernichtung“ kommt. Die alten Stützpfeiler werden „gekappt“, das stimmt. Wir beten den Dorfpfarrer nicht mehr an und spätestens seit den Kindesmisshandlungen sollte jedem klar sein, dass diese Herren in ihrer merkwürdigen Kleidung sich keines bisschen von anderen Menschen unterscheiden. Sie besitzen ebenfalls einen Penis und auch in ihnen hat der allmächtige Herrgott die Triebe eingebaut. Das sie sich übermäßig oft an Jungs vergreifen, ist ein Zeichen das die Hormone wirken und man – da man ja von „Frischfleisch“ umzingelt ist und man einen Vertrauensbonus in der Gesellschaft genießt – zugreifen kann… aber nicht darf. Und bei einigen wird eben das Fleisch schwach… sehr oft schwach.
    Aber was solls … das ist „Priesterkritik“ und ggf. keine „Religionskritik“, denn der Glaube an eine überirdische Entität, welche durch eine besondere Organisation gekennzeichnet ist, hat ja mit Misshandlungen dieser Art sicherlich nicht viel gemein, oder ? 😉 .

    Die Religion kann nur von demjenigen „berichtigt“ werden, der die originalen Götterschriften besitzt. Wieviele Seiten von Gottes ureigenen und von ihm unterschriebenen Schriften lagern denn bei irgendeiner der Glaubensinstitute ? Gar keine !
    Kritik erfolgt von Menschen, die Angriffspunkte gegenüber einer bestimmten Position oder Situation finden. Es ist Aufgabe dieser angegriffenen Personen bzw. Institutionen, diese Kritikpunkte zu berichtigen. Tja, und allerspätestens bei der Theodizee verlässt auch dem strenggläubigsten Superpapst des Planeten das Werkzeug zur Korrektur. Ab hier kann nur der/die/das Gott/Göttin/Götter/Elf/Fee/Geist/Dämon/Engel/Drache eingreifen und klipp und klar die Lösung solcher Problemen liefern. Kein Philosoph und kein Ungläubiger hat jemals diesbezüglich eine Kritik liefern können, die widerlegt wurde… von IHM selbst. Die Wege des Zaberzuckerwürfels sind eben nicht nachvollziehbar 😉 .

    Wenn eine Kritik dahin verläuft, dass das Grundgebilde „Religion“ an sich nicht mehr fehlerfrei haltbar ist, wenn also im Dach des Glaubens eine Lücke auftaucht, dann muss man eben damit Leben, dass man dank dieses Loches ständig Regenwasser abbekommt. In früheren Zeiten konnte man einfach alle Beobachter, die auf dieses Loch aufmerksam machten und das Gebilde vom „lückenlosem Dach“ beschädigten wegen Ketzerei einsperren. Heutzutage allerdings ist dies nicht mehr möglich. Es sei denn, ER kommt persönlich vorbei und flickt das Dach und bestraft die Hinweisgeber persönlich nach SEINEN Regeln. Aber anhand der uns bekannten Naturkatastrophen, Terrorangriffen, Weltkriegen, Hungersnöten usw. ist es sehr sehr fraglich, ob JHWH oder einer der anderen tausenden von Göttern jemals zum Dachflicken – und damit zum Gottesbeweis und zur absoluten Hingabe an diesen einen Gott/Göttin/Gottesform – mal runtersteigt 🙂 . Wir können getrost davon ausgehen, dass Götter einfach nicht existieren und ihre Anbeter sich einem kollektiven Hobby widmen, aber ansonsten keine besondere Boni genießen. Sie verkünden zwar das Bilde vom „einzigen“ Gott, aber auch Fußballfans sind von der „einzigen und wahren“ Mannschaft überzeugt 😉 .

    Wer den Glauben als ein dummes Fürwahrhalten kritisiert, trifft jene Gläubigen nicht, die Glauben als ein Vertrauensverhältnis leben und er-leben.

    Wer ein Vertrauensverhältnis zu einem Märchentext und seinen dort vorhandenen Helden aufbaut, der ist von einem Menschen, der mit seinen Comichelden wie Spider- und Supermann spricht und davon überzeugt ist, dass am Ende aller Tage das große UFO der Superhelden einen auf einen anderen Planeten rettet, nicht unterscheidbar. Die Intensität der Hobbyausübung ändert an der Beweisbarkeit der im Hobby angebeteten Helden rein gar nichts. Der Wasserläufer als auch sein omnipotenter Gott sind genausogut beweisbar wie Peter Parker und Clark Kent, welche irgendwo in den USA ihre Flugrunden drehen… nämlich gar nicht !
    Ups … habe ja beinahe vergessen … Comic-Superhelden kann man ja in allen möglichen Farben und Formen „erfahren“, als Frau und Mann, als Formwandler oder als ausserirdisches Lebewesen. „Götter“ sind ja nicht so. Der JHWH-Gott hat einen männlichen Sohn. Die japanische Sonnengöttin ist weiblich. Zeus war ein Formwandler, wie alle seine Himmelsverwandten und die Xenu-Freaks aus der Scientology Sekte hoffen auf unbekannte Flugobjekte.

    Verdammt ! Auch hier kann ich keinen eindeutigen Unterschied zum „Glauben“ aufbauen 😉 .
    Gläubige die Kirchen Besuchen sind nicht besser als Comic-Fans auf Conventions. Sie haben die selben unnahbare Helden, die selben heroischen Geschichten und viele von ihnen haben die selben „intensiven Beziehungen“ mit ihren Einbildungen. Leider bezahlt die deutsche Regierung nicht den Lohn der Comicverkäufer.

    Sein Unglauben ist das Denkmal eines Verlustes. Die Frömmigkeit des heutigen Atheisten besteht darin, dass er das Verlorene religiös ernst nehmen muss.

    Erstens … welcher „Verlust“ ? Wenn sie mit dem Glauben nicht Glücklich sind, also mit den Comicheftchen nichts anfangen können und sie nicht in ihr Leben einbauen können, weil sie es hervorragend ohne Comic/Gott meistern, wieso sollte man dann von einem Verlust reden ?
    Zweitens … Atheisten nehmen überhaupt nichts „religiös-ernst“. Sie verfolgen keine Götzenanbetung, keine Doktrinbefolgung und keinerlei „Indoktrination“ andersgläubiger Mitmenschen. Sie schreiben keine Bücher über anbetbare Anti-Götter „irgendwo“ im Himmel/Universum , sie wünschen kein Regelwerk, wie man Ungötter zu behandeln hat und sie haben auch keine Gesetze gegen Menschen, die doch Glauben wollen und somit das Bild der Ungläubigen „beschmutzen“.

    Aber es sind die Gläubigen, die die Ungläubigen mit einer großen Skepsis begegnen. Ihnen wurde das Bild eingebleut, dass die Moral „von Gott“ kommt. Und somit sind Menschen ohne Gott gleichzeitig auch Menschen ohne Moral. Wenn man auf Plakate, Busse oder in Städte darauf aufmerksam macht, dass dies ganz und gar nicht stimmt, in wieweit kann man dies dann als „religiös“ bezeichnen ? Wäre dies nicht eine Form der Aufklärung ? Man klärt auf, dass die Werte auch in „Ungläubige“ vorhanden sind, nur ohne Bezug auf eine supernatürliche Entität.
    Ist etwa ein Arzt „religiös“, wenn er einer Frau aufkärt, dass die Migräne nicht durch den Unglauben an das fliegende Spaghettimonster herkommt, sondern vom Stress im Alltag ? Sie sollte einfach eine Zeitlang „ohne Spaghettigott“ und ohne das alltägliche Ritual der Spaghettimampferei auf einer Südseeinsel entspannen und schon verschwinden die Kopfschmerzen. War sie damit „anders“ religiös ? Ich denke … nein. Und so sind Atheisten nicht „anders religiös“, wenn sie ihr Leben ohne eine Gottheit meistern und andere dann aufklären, dass sie keineswegs „unsozial“ sind, wie es von den Führern der Götterhäuser rauf- und runtergepredigt wird.
    Es ähnelt einen Kampf gegen Windmühlen 😉 .

    Wir sollten so leben, dass wir die Existenz eines gerechten und gütigen Gottes durch unser Tun glaubwürdig machen und im Übrigen die Frage, ob Gott ist und wo er ist auf sich beruhen lassen.

    Meine Meinung dazu: Bullshit…reiner Müll.
    Wir sollten so leben, dass wir die Existenz einer gerechten und gütigen Gottheit als gleichgültig ansehen 😉 . Gibt es eine solche überirdische Entität, dann wird er seine Glaubensfreaks schon irgendwie zu sich holen oder ihnen was auch immer versprechen. Das Paradies, die Odyssee, den Hades, die Hölle. Was auch immer. Und wenn es keine überirdische Entität gibt, dann ist das ebenfalls ohne jeglichen Einfluss auf unsere Gesellschaft. Wir heulen nicht rum, wir zerfleischen aus Wut nicht unsere Hunde und wir führen auch keine Glaubenskriege über andere „Glaubenswahrheiten“. Es sollte uns in unserer aufgeklärten und säkularen Gesellschaft vollkommen egal sein, ob unser Nachbar in der 3. Etage in seiner Freizeit Fallschirm springt, Gruppensex mit 8 Frauen hat oder an einen hebräischen Wüstengott oder ägyptischen Skarabrä-Medallion glaubt. Es ist seine Freizeit und sein Hobby, und solange sich diese Freizeitbeschäftigung nicht in das Leben von Menschen einmischt, welche mti diesem Hobby nichts zu tun haben wollen, dürfen sie ihn ausüben solange und sooft sie es wollen.

    Zur Zeit wissen wir eines ganz genau: Die Anzahl der supernatürlichen Gottheiten ist sehr sehr hoch und die Wahrscheinlichkeit, dass man genau den einen „Wahrheitsglauben“ getroffen hat, ist sehr gering. Extreeeeeeem gering. Und wenn die „Ungläubigen“, die keinerlei Götter huldigen, die exakt selben positiven und negativen Grunderfahrungen widerfahren, wie sie Gläubige haben, dann wird die Wahrscheinlichkeit einer Wirkung eines supernatürlichen Wesens noch sehr viel geringer… nahezu Null.

    Ich sage offen und klar: Es gibt keinen Gott. Kein Kinderschänder, kein Robenträger und keine Hostie ist „glaubwürdig“ genug, um meinen Standpunkt zu ändern. Nur der Allmächtige, die Allmächtige oder das Allmächtige kann mich von diesem Punkt abbringen. Und ? Wie „glaubwürdig“ wird das Gottesding nun durch eine solche Äußerung gemacht und wieviel „glaubwürdiger“ wird es, wenn ich diese Äußerung komplett umkehre ?

    Das einzigste was wir tun können ist es, unsere Welt für uns und unsere Kinder „besser“ zu machen. Besser aber nicht im Sinne von „gottesfürchtiger“ oder „gebetsfrommer“. Götter und Geister sind Lückenfüller für Kriegstreiber und das Unwissen. Wir leben aber im 21stem Jahrhundert, sowas haben wir nun wirklich nicht mehr nötig. Götter sind somit zu einem Hobby verkommen, das man ausüben oder lassen kann. Glaubwürdigkeiten oder die explizite Bevorziehung einer „besonderen Gottheit“ (Wüstengötter, UFO-Piloten, …) haben wir sicherlich nicht mehr nötig. Nur die Geisteranbeter wollen weiterhin dieses Bild aufrecht erhalten und verbrennen ihre Energie für diesen Prozess. Schade.

    Like

  4. Herbert Schnädelbach: „Es empfiehlt sich ein dritter Weg zwischen Gottesglaube und Atheismus hindurch: Wir sollten so leben, dass wir die Existenz eines gerechten und gütigen Gottes durch unser Tun glaubwürdig machen und im Übrigen die Frage, ob Gott ist und wo er ist auf sich beruhen lassen. Von einer Antwort hängt dann nichts weiter ab.“

    Warum zur Hölle sollten wir das tun? Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber mich interessiert die Frage, wie diese Welt funktioniert und es macht nunmal einen großen Unterschied, ob ein Gott mit deren Existenz und Werdegang zu tun hat oder nicht.
    Außerdem sehe ich es nicht ein, warum ich durch mein Handeln eine Gott glaubwürdig machen sollte. Eine solche Maxime mag ja eventuell zu altruistischem Verhalten führen. Wenn ich damit aber diejenigen bestärke, die denken, dass es tatsächlich einen Gott gibt, trage ich wieder zu einer Gesellschaft bei, die in meinen Augen nicht wünschenswert sein kann.

    Like

Kommentare sind geschlossen.