Gentechnisch veränderte Kohlmotten zur Schädlingsbekämpfung erprobt


Gentechnisch veränderte Schädlinge, die ein Absterben ihrer eigenen Population verursachen, könnten eine wichtige Alternative zu den millionenfach versprühten Insektiziden werden.

Stephanie Lahrtz | Neue Zürcher Zeitung

Die Kohlmotte schädigt Kohlpflanzen.  gbohne
 / http://www.flickr.com (CC BY-SA 2.0

Anthony Shelton, Entomologe an der Cornell University in New York, erforscht seit drei Jahrzehnten die Kohlmotte (Plutella xylostella). Der nur wenige Zentimeter grosse Schädling, der Kohlarten von Raps bis Brokkoli befällt und jedes Jahr weltweit Schäden in Höhe von vier bis fünf Milliarden Dollar verursacht, wird gewöhnlich intensiv mit Insektiziden bekämpft. Im Verlauf der letzten Jahre sind die fortpflanzungsfreudigen Motten allerdings gegenüber mehreren Insektiziden resistent geworden. Shelton suchte nach einer Alternative. Seit einigen Jahren testet er nun gentechnisch veränderte Kohlmotten, deren Nachkommen aufgrund der Manipulation absterben. Diese Woche hat sein Team zusammen mit der Firma Oxitec, die die gentechnisch veränderten Motten produziert, die Ergebnisse des ersten Freilandversuchs mit den Insekten in der Fachzeitschrift «Frontiers in Bioengineering and Biotechnology» veröffentlicht.

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