Menschenrechtler: Tunesien misshandelt Migranten aus Afrika


Human Rights Watch hat zahlreiche Übergriffe gegen schwarzafrikanische Migranten, Flüchtlinge und Asylbewerber in Tunesien dokumentiert. Die Menschenrechtler rufen die EU zu Konsequenzen auf.

Deutsche Welle

Migranten Anfang Juli in der tunesischen Hafenstadt Sfax – von dort starten Flüchtlingsboote über das Mittelmeer Richtung Europa Bild: Hasan Mrad/DeFodi Images/picture alliance

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) spricht von „schweren Misshandlungen“ durch Sicherheitskräfte in Tunesien. Sie habe habe entsprechende Berichte von Migrantinnen und Migranten, Flüchtlingen und Asylbewerbern aus Ländern südlich der Sahara dokumentiert. Darin sei von „Schlägen, übermäßiger Gewaltanwendung, einigen Fällen von Folter, willkürlichen Verhaftungen und Inhaftierungen, Massenvertreibungen, gefährlichen Aktionen auf See, Zwangsräumungen und Diebstahl von Geld und persönlichen Gegenständen“ die Rede, teilte HRW mit.

HRW sammelte nach eigenen Angaben seit März Zeugenaussagen von mehr als 20 Menschen, die Opfer von „Menschenrechtsverletzungen durch die tunesischen Behörden“ geworden waren. Von den Befragten zählten demnach sieben zu einer Gruppe von 1200 Migrantinnen und Migranten, „die Anfang Juli von tunesischen Sicherheitskräften ausgewiesen und gewaltsam an die Grenzen zu Libyen und Algerien“ in Wüstenregionen gebracht worden seien, erläuterten die Menschenrechtler.

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