Missing Link der Sonnenphysik: Die komplexen Strukturen der solaren Magnetfelder könnten woanders entstehen als gedacht – nahe der Sonnenoberfläche statt tief in ihrem Inneren, wie Astrophysiker ermittelt haben. Demnach wirken die oberflächennahen Plasmaströmungen wie ein zweiter Magnetdynamo, der das solare Magnetfeld verstärkt und modifiziert. Dieser Mechanismus kann Phänomene wie den Sonnenfleckenzyklus und die äquatornahen Magnetfelder besser erklären als die bisherigen Modelle, so das Team in „Nature“.
Das Magnetfeld der Sonne ist räumlich und zeitlich hochdynamisch und komplex strukturiert. Wie es entsteht, ist bisher nur in Teilen geklärt. ©NASA/SDO, AIA/LMSAL
Der jüngste Sonnensturm hat eindrucksvoll demonstriert, wie aktiv unser Stern sein kann. Doch wo und wie die Magnetfelder und Aktivitätszyklen der Sonne entstehen, ist bisher unklar – die solaren Strömungen und Felder sind einfach zu komplex. „Wir wissen, dass der solare Dynamo wie eine große Uhr mit vielen komplexen, interagierenden Teilen funktioniert“, erklärt Erstautor Geoffrey Vasil von der University of Edinburgh. „Aber wir kennen noch nicht alle Teile und wissen nicht, wie sie zusammengehören.“