Warum die Forderung nach einem unabhängigen Palästinenserstaat möglicherweise gut gemeint, aber grenzenlos naiv ist
Jacques Abramowicz | Jüdische Allgemeine
Eigentlich, so liest oder hört man ständig, könnte der gordische Knoten im Nahen Osten ganz leicht durchschlagen werden. Egal, ob unsere Außenministerin Annalena Baerbock, ihr Amtskollege David Cameron aus Großbritannien, UN-Generalsekretär António Guterres oder US-Präsident Joe Biden: Alle fordern sie seit langem die Zwei-Staaten-Lösung.
Mit anderen Worten: Es soll möglichst schnell einen unabhängigen Palästinenserstaat geben. So war es ja bereits 1947 in der Resolution der UN-Vollversammlung vorgesehen. Damals lehnten die Araber einen eigenen Staat ab. Heute fordern sie ihn lautstark.
Wahl zwischen Pest und Cholera
Doch was jeder – auch Baerbock, Cameron, Guterres und Biden – allzugut weiß: Ein Staat Palästina wäre, zumindest mit den aktuellen Akteuren, kein demokratischer und pluralistischer Rechtsstaat, wie Israel es ist. Er wäre ein autoritäres, instabiles Gebilde, in dem elementare Bürgerrechte nicht gewährleistet würden.