„Die Arche“ fischt fundamental


Quelle: http://www.e-concierge.de

Von Jan Pehrketp

Das bekannte Kinderhilfsprojekt „Die Arche“ gehört der evangelischen Allianz an und praktiziert eine ganz eigene Art von Sozialarbeit

So viel Sintflut kann gar nicht sein, wie es Berichte über Die Arche gibt. Und mit der Spendenflut, welche die Journalisten generieren, kommt das „christliche Kinder- und Jugendwerk“ gut klar. Zudem sorgen die „Medienpartner“ für ruhiges Fahrwasser, indem sie Themen übergehen, die einigen Wind machen könnten wie der evangelikale Hintergrund der Einrichtung oder die zweifelhafte sozialpädagogische Praxis.

„Damals habe ich in Steine investiert“, sagt Showmaster Günter Jauch mit Blick auf seine Spenden für die Sanierung Potsdamer Schlösser, „heute investiere ich in Köpfe.“ Mit 250.000 Euro jährlich fördert er die neue Kinderbetreuungseinrichtung der Arche in Potsdam. Auch Henry Maske, Mario Barth, Marcell Jansen und Verona Pooth setzen sich für den Verein ein, und Unternehmen wie McDonald’s, Unilever, die Deutsche Bahn und die Privatbank HSBC Trinkaus gehören zu den Unterstützern.

Diese Sozialpolitik à la Sloterdijk macht aus der Arche einen regelrechten Luxusdampfer. Die Wege dazu bahnt eine geschickte PR-Strategie, die dem Hilfswerk eine große Öffentlichkeit verschafft. Laut TAZ zählt Arche-Gründer Bernd Siggelkow Bild-Chefredakteur Kai Dieckmann und die RTL-Chefin Anke Schäferkordt zu seinen persönlichen Freunden, was Siggelkow aber bestreitet. Auch sonst fehlt es nicht an Medienpartnern. Der Burda-Verlag sammelt auf den Bambi-Verleihungen regelmäßig Geld für den Verein, und Stern und Spiegel geben ebenfalls gerne. Bei solch einer sorgsam gepflegten publizistischen Landschaft blüht der Arche natürlich kaum Ungemach.

Dabei wäre ein unbefangener Blick bitter nötig. Die Arche rechnet sich nämlich der evangelischen Freikirche zu (so wird sie bei der Evangelischen Allianz als „verbundenes Werk“ aufgeführt) und gehört damit zur Glaubensrichtung der Evangelikalen. Frei oder amtskirchlich organisiert, kommen sie in der Bundesrepublik auf ca. 1,3 Millionen Schäfchen. Ob es zwischen ihnen und dem Fundamentalismus eine Grenze gibt, darüber streiten die Theologen. Klar ist jedoch, dass in den Arche-Einrichtungen noch einmal ein ganz anderer Wind weht als etwa in evangelischen Kindergärten.

„Lasset die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran – die Bibel“,


über dem Eingang zur Hellersdorfer Niederlassung. Die Bibel findet sich so prominent auf dem Banner wieder, weil die Evangelikalen sich zu den Bibeltreuen zählen und eine „Irrtumsfreiheit“ der Heiligen Schrift proklamiere

Bibeltreu, wissenschaftlich und streng gläubig

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23 Comments

  1. Die Arche = böse böse böse….

    Dass sollte mal öffentlich diskutiert werden, dass sie mit der noch böseren Evangelischen Allianz in Verbindung steht, tztztz….

    Nehmt ihr denn überhaupt wahr, dass diese Arche einen notwendigen Gesellschaftlichen Beitrag leistet?

    Ja, dass tut ihr.

    Und was stört euch?

    Dass es Christen sind und sich nicht an die Spielregeln halten: Kreuzzüge, Homo – Unterdrückung, Menschenrechtsverletzung usw.

    Aber mal ehrlich. Ich finde, ihr hier – extrem deutlich auf der ganzen Homepage – habt ein Feindbild vor Augen: die Gläuben, hierzulande vornehmlich Christen.

    Mein Tipp: Glaubensfreiheit gewähren, beidseitig… Dass ist sicherlich etwas, was die Kirche hat lernen müssen

    und

    es ist sicherlich etwas, was ihr auch lernen müsst!

    Ich bete für euch
    f(x)

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  2. @RockTillDeath
    Dein Link führt zum gleichen Artikel, der oben zitiert wurde… Erst lesen, dann kommentieren…

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  3. Bei der ganzen Diskusion fällt leider die Praxis unter den Tisch, mit der die Arche ihre finanziellen und medialen Möglichkeiten ausnuzt. Bei TP gab es letzten Monat schon einen längeren Artikel, der darauf eingegangen ist.

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31435/1.html

    Die Arche scheint nicht an Kooperation mit bereits existierenden Sozialen Einrichtungen interessiert zu sein, sonder tritt lieber in Konkurenz und ignoriert dabei die sozialen/sozialpädagogischen Richtlinien, auf die sich selbige Einrichtungen geeinigt haben. Mit dem finanziell besseren Angebot (Alles für lau) kommen ja auch mehr Kinder zu IHM. Religion hin oder her, ist dieses Verhalten mehr als Kontraproduktiv für die soziale Hilfe in den betreffenden Regionen.

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  4. @EsoFee
    „… deiner Meinung nach ist alles zum Thema schlecht recherchiert und nur einseitig.“

    Nein, sicherlich nicht, aber Du beziehst Deine Informationen scheinbar ausschließlich aus solchen Quellen. Das von Dir zitierte Buch listet lediglich ein paar Extrembeispiele auf, addiert noch ein paar negative Beispiele und schon werden alle Evangelikalen als „gefährlich“ verurteilt. Worin die „Gefahr“ allerdings besteht, darauf gehen die Autoren leider nicht näher ein – weil sie einfach nichts finden konnten, das wirklich „gefährlich“ ist.

    Dass die meisten evangelikalen Gemeinde relativ „normale“ Gottesdienste feiern und die meisten evangelikalen Gemeindemitglieder Menschen „wie Du und ich“ sind, wird nicht erwähnt. Ist ja auch nicht reißerisch genug.

    Wenn sich jemand objektiv mit dem Thema auseinandersetzen würde, dann müsste er auch positive Beispiele erwähnen. Die gibt es zur Genüge, zum Beispiel die Arche. Für Dich ist nur negativ, dass sie evangelikal sind. Die positiven Auswirkungen der Arbeit interessieren Dich nicht – weil sie ja evangelikal sind und es daher schlecht sein müssen.

    Aus allem, was Du schreibst, kann ich ich nur schließen, dass Du noch nie in einem evangelikalen Gottesdienst warst und auch keine evangelikalen Christen persönlich kennst. Es wäre besser, Du würdest Dich mal persönlich informieren, statt Deine Informationen nur aus Büchern zu sammeln, die nur einseitige Propaganda betreiben.

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  5. Ach, Harald.

    Die Sache ist genau umgekehrt, und vor 200 Jahren hätten Leute wie ich für weniger gebrannt…

    Vergessen oder nicht wichtig?
    Genau das ist der Weg in das Paradies.

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  6. Hallo EsoFee,
    zuviel Mühe, manche lassen wirklich nichts gelten, das wirkliche/tatsächliche Auseinandersetzen ist für manche leider nur glauben und blinde Treue.

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  7. @EsoFee
    Danke für die Empfehlung! Das Buch habe ich – und sogar gelesen. 🙂
    Wieder so ein völlig einseitig recherchiertes Geschreibsel.

    Den Kommentar von „Leser“ vom 30. Juni dazu kann ich einfach nur bestätigen:
    „Also, ich hab das Buch gelesen und finde es tatsächlich ziemlich mies recherchiert. Es werden viele Extrembeispiele gebracht, die aber kaum beispielhaft für „die Evangelikalen“ sind.
    Das ganze Buch erweckt den Eindruck, als würde von den Evangelikalen eine große Gefahr ausgehen. Aber es wird nirgends klar, worin diese Gefahr besteht.
    Schon auf der Titelseite wird klar, dass es nicht um eine objektive Bewertung geht. Aus irgendeinem Grund haben die Autoren was gegen die Evangelikalen und deswegen wollten sie ein Buch darüber schreiben.
    Mehr kann ich an diesem Buch echt nicht finden. Schade ums Geld.“

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  8. @EsoFee und YeRainbow
    Tja, damit folgt Ihr wieder dem üblichen Verhaltensmuster in diesem Blog. Gegen Evangelikale wettern, aber eigentlich nichts in der Hand haben.

    Wenn man nach konkreten Problemen oder Gefahren fragt, kommen nur Hinweise auf irgendwelche Artikel oder Filme, die meist sehr einseitig recherchiert sind. Mit Bezug auf die Sache (hier: Arche) wird äußerst selten konkret geantwortet.

    Mein Fazit: Euer Wissen über Evangelikale beschränkt sich auf reißerische Artikel und Filme. Eigene Erfahrungen gibt es nicht oder sehr eingeschränkt. Wirklich auseinandergesetzt habt Ihr Euch nicht mit dem Thema. Du hast Recht EsoFee, auf dieser Grundlage wäre ich an Deinem Buch tatsächlich nicht interessiert.

    Schönes Wochenende!

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  9. Ja, Harald, die Alternative heißt aber nicht „oder“, sondern „und“.
    Teenagerschwangerschaften und Komasaufen, UND evangelikale (kognitiv dysfunktionale…) Erziehung.

    oder ist Dir eine untersuchung bekannt, die zweifelsfrei belegt, daß speziell Glaubenslosigkeit und naturwissenschaftliche Bildung verstärkt zu Saufen und zu herumhuren – ohne Verhütung, ohne nachdenken – führt?

    Diese würde mich dann schon sehr interessieren.

    Da hat das Christentum 2tsd Jahre Zeit gehabt, Saufen, Huren und so weiter in den Griff zu kriegen… und es nicht hingekriegt. ist ja auch logisch, wenn man drüber nachdenkt.

    Aber dazu muß man logisches Denken trainiert haben, und nicht nachplappern…

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  10. Harald, ich könnte dir zum Thema „Evangelikale“ ein ganzes Buch schreiben, ich habe jedoch nicht das Gefühl, dass du dich ernsthaft dafür interessieren würdest.

    Falls du doch mal mehr wissen möchtest, gib hier im Blog in der Suche Evangelikale ein und du hast genügend zum Thema zu lesen. Ganz besonders empfehle ich dir den
    Film „Jesus Camp“, wenn du diesen gesehen hast und dann immer noch sagst: „Wo ist das Problem“, dann ist dir nicht mehr zu helfen.

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  11. @EsoFee und skydaddy

    Na schön. Habt Ihr klasse im Internet recherchiert. Jetzt fehlt mir nur noch die Erklärung, warum das so schlimm oder was daran sogar gefährlich ist.

    Eigentlich kritisiert niemand die Arbeit, die in der Arche gemacht wird. So schlecht kann das also gar nicht sein, was dort passiert. Gejammert wird nur darüber, dass die Arbeit „evangelikal“ sei – was auch immer das bedeuten mag.

    Und was ist daran so tragisch? Um es mal krass zu sagen: Lieber ne evangelikale Erziehung als Komasaufen und Teenagerschwangerschaften.

    Das sind die Alternativen, über die Ihr Euch Gedanken machen solltet. Oder bietet andere Alternativen und versucht mal, die Werbetrommel dafür zu rühren. Aber hört auf, andere zu kritisieren, nur weil sie an etwas glauben, was Ihr nicht nachvollziehen könnt und aus diesem Glauben heraus sich um Leute kümmern, um die sich sonst niemand kümmert.

    Noch was zur Heilsarmee: Die machen seit über 100 Jahren eine weltweit anerkannte sozialdiakonische Arbeit. Sie helfen, ohne danach zu fragen, ob einer glaubt oder was er glaubt.
    Grundlage für ihre Arbeit ist ihr Glaube und darum predigen sie auch. Warum sollten sie das auch nicht tun? Das gehört zur Religionsfreiheit dazu.
    Klar gibt es Sachen, die einem da vielleicht komisch vorkommen. Mag sein. Aber trotzdem machen sie eine gute Arbeit. Fragt mal die Leute auf St. Pauli, was die über die Heilsarmee denken.

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  12. Harald, du kommst mir gerade Recht. LOL

    Gründer und Leiter der Arche:

    „Pastor Bernd Siggelkow wurde 1964 in Hamburg geboren und wuchs in St. Pauli auf.
    Mit 16 kam er über die Heilsarmee zum Glauben. Es folgte eine kaufmännische
    Ausbildung. Anschließend absolvierte er eine theologische Ausbildung bei der
    Heilsarmee und wurde dort ordiniert. Als Geistlicher der Heilsarmee ging er nach
    Lörrach an die Schweizer Grenze. Nach einem Wechsel der Organisationen kam er
    1990 nach Berlin, wo er dann 1995 die ARCHE gründete. Der Wahlberliner Pastor
    Siggelkow ist verheiratet und hat sechs Kinder“

    Was glaubt denn die Heilsarmee?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Heilsarmee
    „Die Heilsarmee versteht ihre Aufgabe in der Verbreitung des Evangeliums unter allen Menschen. Ihr Ziel ist, die ganze Welt unter die Herrschaft Jesu zu stellen.“

    „Die Heilsarmee hat ein Glaubensbekenntnis auf evangelikaler Grundlage“

    Bernd Siggelkow ist Pastor der „Evangelischen Freikirche
    Hellersdorf e.V.

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1997/0719/marzahnhellersdorf/0045/index.html

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  13. Ich denke mal, das Problem bei derartigen Organisationen – ähnlich wie bei den ebenfalls „evangelikal-nahen“ „Kirchen-Centern“ – ist, dass die Eltern sich u.U. nicht darüber klar sind, dass dies keine „mainstream-christliche“ Einrichtung ist, sondern eine fundamentalistische. Die Deutsche Evangelische Allianz bekennt sich z.B.

    – zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung;

    – zur völligen Sündhaftigkeit und Schuld des gefallenen Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen;

    – zur Rechtfertigung des Sünders allein durch die Gnade Gottes aufgrund des Glaubens an Jesus Christus,

    – zur Erwartung der persönlichen, sichtbaren Wiederkunft des Herrn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit;

    Das würden viele ihren Kindern vermutlich nicht zumuten wollen – wenn sie davon wüssten.

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  14. @ EsoFee
    „Lebst du auf dem Mond?“
    Nein, da gibt’s kein Internet 🙂

    „Hast du schon mal was davon gehört, dass es bei allen Evangelikalen eine Missionspflicht gibt, die verrichtet werden muss auch bei Todesgefahr.“
    Wo hast du denn den Blödsinn her? Aus der Witzecke der Bild-Zeitung?

    „Es langt doch bereits den Artikel oben gelesen zu haben, um zu wissen, …“
    Den Artikel willst Du doch nicht etwa als „objektiv“ bezeichnen. Da will sich doch nur irgendein Journalist profilieren. Und weil er nichts Konkretes gegen die Arche findet, schmeißt er mal eben mit dem Schlagwort „evangelikal“ um sich.

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  15. Och Harald, die armen Evangelikalen, gell. Sie sind ja alle so lieb und hilfsbereit. Lebst du auf dem Mond?

    Hast du schon mal was davon gehört, dass es bei allen Evangelikalen eine Missionspflicht gibt, die verrichtet werden muss auch bei Todesgefahr.

    Es langt doch bereits den Artikel oben gelesen zu haben, um zu wissen, was da los ist, alles und jedes schön brav im Namen des Herren. Die wörtliche Auslegung der Bibel gilt und ist höchstes Gebot.

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  16. Hallo EsoFee,
    was hat der Link, den Du angibst, mit dem Artikel zu tun? Sind doch zwei völlig unterschiedliche Sachen. Die Bezeichnung „Arche“ verwenden viele. Heißt noch lange nicht, dass die was miteinander zu tun haben.

    Sushu hat schon Recht mit seiner Frage. Da wird auf eine Organisation eingedroschen nur weil sie Beziehungen zu Evangelikalen hat oder selbst evangelikal ist. Auf die eigentliche Arbeit wird kaum eingegangen. Wahrscheinlich gibt’s da nichts zu kritisieren.

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