Universelles Gesetz für kosmischen Materiezustrom


Künstlerische Darstellung der Akkretionsscheibe um einen entstehenden Stern.
Viele kosmische Objekte wachsen durch den Zustrom von Materie – ob entstehende Sterne, Weiße Zwerge oder Schwarze Löcher aller Größen. Dabei laufen offenbar ganz unabhängig von der Art und der Masse des zentralen Objekts ganz identische Prozesse ab, die sich mit einem einheitlichen Gesetz beschreiben lassen.

Von Rainer Kayser|welt der physik

Das zeigt die Auswertung von Helligkeitsschwankungen solcher Objekte durch ein internationales Forscherteam. Der entscheidende Parameter für den Prozess ist dabei nicht, wie bislang angenommen, die Masse des zentralen Objekts, sondern die Größe der inneren Scheibe, in der sich die zuströmende Materie ansammelt, so die Wissenschaftler im Fachblatt „Science Advances“.

„Da die von außen auf ein Objekt zuströmende Materie nahezu immer Drehmoment besitzt, bildet sich eine rotierende Scheibe, in der die Materie langsam nach innen transportiert wird“, sagen Simone Scaringi vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik und seine Kollegen. Die Forscher sprechen von einer „Akkretionsscheibe“, wobei Akkretion der Fachbegriff für die Sammlung von Materie ist. „Da wir die physikalischen Prozesse, die dabei ablaufen, noch nicht vollständig verstehen, war bislang nicht klar, ob diese Prozesse bei den ganz unterschiedlichen Objekten in gleicher Weise verlaufen.“

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