Naturgesetze statt Schöpfungsglaube


Ernst Haeckel verbreitet aber nicht nur die Evolutionstheorie Darwins als einer der Pioniere in Deutschland und baut sie weiter aus, sondern prägt die Wissenschaften auch noch darüber hinaus mit: Aus dem Darwinismus entwickelt er eine monistische Weltanschauung. Als Monismus wird eine Weltanschauung bezeichnet, nach der alle Wesen und Vorgänge auf ein Grundprinzip zurückgehen. Für Haeckel bedeutet dies, dass sich Gott und das Göttliche in den Naturgesetzen manifestiert.

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Ernst Haeckel (r.) und Nikolai Miklucho-Maclay in den 1860ern. (Foto: Sammlung Hoßfeld)

Monismus statt Glaube

Obwohl Haeckel kein Atheist ist, positioniert er sich damit klar gegen den christlichen Schöpfungsglauben. Als Wissenschaftler und Anhänger Darwins ist er davon überzeugt, dass sich Arten ohne Gottes Mithilfe entwickelt haben müssen. Und auch der Mensch ist laut Haeckel auf „natürliche“ Weise entstanden und nicht durch einen göttlichen Schöpfungsakt.

Folglich fordert Haeckel Ende des 19. Jahrhunderts in zahlreichen Veranstaltungen und Vorträgen, dass die Evolutionstheorie in den Schulunterricht eingeführt werden müsste. Kirchliche und staatliche Institutionen und auch viele wissenschaftliche Kollegen verspotten ihn dafür.

Deshalb verfasst der Forscher im Jahr 1899 ein allgemein verständliches Buch mit dem Namen „Die Welträtsel“. Es wird in vielen Auflagen und 25 Sprachen gedruckt und erläutert Haeckels Ideen des naturwissenschaftlichen Monismus.

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