„Incels und MGTOW unterstellen Frauen, bösartig zu sein, oberflächlich und geldgierig „


stern.de

Veronika Kracher forscht zu frauenfeindlichen Strukturen, sie ist Expertin für die Incel-Subkultur. Bild: stern.de

Frau Kracher, zunächst einmal wirken die MGTOW wenig gefährlich. Warum ist es frauenfeindlich, keinen Kontakt zu Frauen zu wollen?
Bei den MGTOW ist die Frauenfeindlichkeit weniger offensichtlich, aber trotzdem da, so wie bei den Incels. Gemeinsam haben Incels und MGTOW den reaktionären Umgang mit der Ablehnung. Beide unterstellen Frauen bösartig zu sein, oberflächlich und geldgierig. Sie machen es Frauen zum Vorwurf, dass es bei ihnen im Leben nicht geklappt hat. 

Worin unterscheiden sich die beiden Gruppen? 
Incels igeln sich dabei in ihrem Hass und Selbstmitleid ein, während MGTOW versuchen, sich selbst zu verbessern und ein Leben ohne Frauen zu führen. 

Warum ist das frauenfeindlich?
Auch das beinhaltet letztlich eine reaktionäre Vorstellung von Geschlechterrollen und eine Rückkehr zu Männerbünden. Bei den MGTOW wird ein Bild von „purer, reiner Männlichkeit“ kreiert, dem Frauen angeblich im Weg stehen. 

Welche Ideologie steckt dahinter?
Es geht hier am Ende um Macht. Die Anhänger dieser Vorstellung wollen eine imaginierte Vergangenheit zurück, in der Frauen angeblich den Männern zu gehorchen hatten. Sie fühlen sich vom Feminismus kastriert und ihrer Männlichkeit beraubt.

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