Ein Interview von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Debatte um einen möglichen Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine erneut angefacht. „Falls die Russen die Frontlinien durchbrechen und falls die Ukraine darum bittet – was bislang nicht der Fall ist – dann müssten wir uns zu Recht diese Frage stellen“, sagte Macron in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der britischen Zeitschrift „The Economist“. Dabei machte er deutlich, dass es ihm in erster Linie um Abschreckung mit Blick auf Russland gehe.
„Unsere Glaubwürdigkeit hängt auch von einer gewissen Fähigkeit der Abschreckung ab, indem wir nicht offenlegen, was wir tun oder nicht tun werden“, sagte Macron weiter. Er bekräftigte seine ursprüngliche Aussage zu dem Thema, dass er „nichts ausschließen“ wolle. „Ich schließe nichts aus, weil wir jemanden gegenüber haben, der auch nichts ausschließt“, sagte er mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Die westlichen Staaten seien in der Vergangenheit „zu zögerlich“ gewesen, als sie die Lieferung von Panzern und Flugzeugen in die Ukraine ausgeschlossen hatten. „Wir hatten Unrecht mit Blick auf unsere Glaubwürdigkeit und unsere Abschreckung gegenüber Russland“, betonte Macron.