Ukrainischer Bischof will Diözese in Deutschland schaffen


Oliver Hinz | katholisch.de

Bild: ©KNA/Julia Steinbrecht  (Symbolbild)

In München berät seit Dienstag das oberste Leitungsgremium der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche (UGKK) über den Kurs der mit Rom verbundenen Ostkirche. Der Apostolische Exarch für die katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, Bischof Bohdan Dzyurakh (57), schildert im Interview, wie seine Kirche in Deutschland expandiert. Sein Ziel: Die Ostkatholiken sollen „nicht als etwas Exotisches im Schoß der lateinischen Mehrheit betrachtet werden, sondern als gleichberechtigte Brüder und Schwestern im Glauben“.

Frage: Bischof Dzyurakh, wie kommt es dazu, dass die Ständige Synode der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Deutschland tagt?

Dzyurakh: Im Laufe der Jahre hat sich eine Tradition entwickelt, Sitzungen der Ständigen Synode in verschiedenen Eparchien [Diözesen] in der Ukraine und in der Diaspora abzuhalten. Da die UGKK de facto eine weltweite Kirche mit Strukturen auf fast allen Kontinenten ist, tragen solche Besuche des Kirchenoberhaupts und der Ständigen Synode einerseits zur Stärkung der inneren Einheit der Kirche und zur Auffrischung des kirchlichen Lebens in den verschiedenen Ländern bei. Andererseits bieten sie den Bischöfen eine einmalige Gelegenheit, den Zustand der Kirche auf lokaler Ebene besser zu erkennen, eine gemeinsame Vision der Mission der Kirche zu artikulieren und gemeinsam an der Umsetzung dieser Mission zu arbeiten.

Ebenso wichtig ist es für die Ständige Synode, den kirchlichen und gesellschaftspolitischen Kontext kennenzulernen und besser zu verstehen, in dem wir unseren pastoralen Dienst in den Ländern des Exarchats ausüben, insbesondere in Deutschland. Deshalb möchte die Ständige Synode in diesen Tagen ihres Aufenthalts in München „den Herzschlag der Kirche und der deutschen Gesellschaft verspüren“, wie es das Oberhaupt unserer Kirche, Seine Seligkeit Patriarch Swjatoslaw, bei der ersten Arbeitssitzung formulierte.

Frage: Tagt das Leitungsgremium zum ersten Mal in Deutschland?

Dzyurakh: Vor genau sieben Jahren, im Mai 2017, tagte die Ständige Synode bereits in Deutschland. Damals fand sie in Freising statt, und die Renovabis-Stiftung der deutschen Katholiken unter der Leitung von Pater Dr. Christian Hartl war maßgeblich an ihrer Durchführung beteiligt.

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