Exotische Zuwanderer erobern Deutschland


Christoph Jehle | TELEPOLIS

(Bild: Roberto Piras / Shutterstock.com)

Die Stadt Kehl an der Grenze zu Frankreich kämpft derzeit gegen eine Invasion von Ameisen der Gattung Tapinoma magnum. Die Insekten richten enorme Schäden an Gebäuden und Infrastruktur an und sind wohl praktisch nicht mehr auszurotten.

Ameisen-Invasion terrorisiert Stadt Kehl

Sie sind nur zwei bis drei Millimeter groß, schwarz und terrorisieren gerade eine ganze Stadt. Abermillionen von Ameisen machen sich im baden-württembergischen Kehl breit. Sie unterhöhlen Gehwege, nisten sich in Fußböden oder Wänden ein und beschädigen die Dämmung von Gebäuden.

Auch in Verteilerkästen von Strom und Telekommunikation sind sie zu finden und haben so bereits für Strom- und Internetausfälle gesorgt. Zum Glück ist bisher kein Fall bekannt, dass die Allesfresser Kabelisolationsmaterial gefressen hätten.

Tapinoma magnum: Eine unbesiegbare Superkolonie

Die Tapinoma magnum besitzt im Gegensatz zu heimischen Ameisenarten Hunderte Königinnen in Teilnestern, die sich zu einer Superkolonie vereinen. Zudem bekämpfen sich die Ameisen aus einzelnen Kolonien nicht untereinander. Ihre Nester befinden sich in einer Tiefe von bis zu einem Meter.

Alle Bekämpfungsversuche gegen Tapinoma magnum waren bislang nahezu erfolglos. Eine der angewandten Methoden, der Einsatz von Heißschaum, hat sich letztlich als ineffektiv erwiesen. Die Ameisenart ist zudem besonders resistent gegen Kälte, was ihre Bekämpfung zusätzlich erschwert und ihre Ausbreitung erleichtert. Ob sie zusätzlich zu den Schäden an Infrastruktur und Gebäuden auch Krankheiten übertragen kann, ist bislang nicht geklärt.

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