Ein Y-Chromosom, älter als der Homo sapiens


Bild: planet-wissen.de
Seit Beginn der Menschheitsgeschichte vor rund sieben Millionen lebten immer mehrere Menschenarten gleichzeitig. Doch seit dem Aussterben der Neandertaler vor knapp 30.000 Jahren lebt nur noch eine Menschenspezies: Homo sapiens, und dieser gehören alle heute lebenden Menschen an. Jetzt berichten US-amerikanische Genetiker, dass sie bei einem kürzlich verstorbenen US-Bürger ein Y-Chromosom entdeckt haben, dass es schon mehr als 100.000 Jahre gab, noch bevor sich unsere Menschenart überhaupt entwickelt hatte.

Von Michael StangDeutschlandfunk

Albert Perry hatte vermutlich keine Ahnung, welche Turbulenzen er nach seinem Ableben verursachen würde. Ebenso war ihm sicher nicht klar, welches Geheimnis er in seinen Zellen trug. Eine Nichte des Afroamerikaners wollte nach seinem Tod mehr über die Herkunft der Perryfamilie in South Carolina herausfinden. Dazu schickte sie eine Zellprobe zu der Firma „Family Tree DNA“, die Genetikanalysen zur Stammbaumforschung anbietet. Doch bei der Analyse gab es Probleme. Perrys Y-Chromosom passte in keine der bislang bekannten Kategorien, so Genetiker Fernando Mendez von der Universität von Arizona in Tucson.

„Die Firma fragte uns, ob unser Labor nicht die weitere Analyse machen könnte. Ziel war herauszufinden, woher diese Abstammungs-Linie stammt, denn die Ursprünge liegen ja nicht in Nordamerika. Und schnell war klar, dass diese Y-Linie sehr selten ist.“

Mit „selten“ bezeichnet der Genetiker die Tatsache, dass diese Linie bislang unbekannt war und das, obwohl die Disziplin Genetik längst ihren Kinderschuhen entwachsen ist und weltweit bereits Millionen von Y-Chromosomen untersucht hat. Diese werden in der männlichen Linie nahezu unverändert vom Vater auf den Sohn weitergegeben. Die Analysen des neuen Y-Chromosoms brachten die Forscher zum Staunen.

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1 Comments

  1. Vor 100.000 Jahren ist die hominide Sprache entstanden, der Artikel klingt nach Sensationsmache

    Mit dem Nakalipithecus-nakayamai verzweigen sich vor etwa 9 Mio. Jahren die Primatenlinien, von denen heute nur Hominiden, Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans überleben. Die Fossilien des Orrorin-Tugenensis, Ardipithecus-ramidus in Ostafrika und Australopithecus-afarensis aus Kaduumuu hatten vor 5–8 Mio. Jahren bereits den aufrechten Gang. Der Australopithecus Sediba aus Südafrika zeigt vor 1,9 Millionen Jahren Merkmale von Hominiden und Primaten. Das Gehirnvolumen der Hominiden steigt über 8 Mio. Jahre von 300 cm³ auf 1350 cm³ mit Einfluß auf Sozialverhalten, Dauer der Jugend und Ich-Bewusstsein. Der noch vor 20.000 Jahrem in Indonesien lebende Homo floresiensis hatte 430 cm³ Gehirnmasse

    Vom 1,9 Mill. Jahre alten Homo-Erectus als erstem bekannten Homo gibt es Funde aus Kenia, Tansania, Äthiopien, Türkei, Marokko, Algerien (Ternifine), das Schädeldach OH9 aus Olduvai, vom Turkana-See usw. Die Gattung spaltet sich nach MtDNA Analysen vor 650.000 Jahren in Homo-Sapiens-Sapiens und Homo-Sapiens-Neanderthalenis. Die Neandertaler leben in einer Warmperiode vor 125.000 Jahren in Sibirien, nutzten als Kultur Werkzeuge und Schmuck. Die Neandertaler leben in Familienclans, die Frauen kommen als Schutz gegen Inzucht aus anderen Clans, die letzen der Art sterben vor 28.000 Jahren nahe Gibraltar aus.. Die Homo-Sapiens-Neanderthalenis zählen weltweit 10.000 Exemplare, eine genetische Mischung des Erbguts ist nachgewiesen. Der Paläontologe Svante Pääbo entschlüsselt nach 20 Jahren Arbeit aus Knochenresten die DNA eines etwa 50.000 Jahre alten Denisova Homo Sapiens.

    Das Hominide Erbgut enthält 23.000 Gene, 4.000 weniger als Unkraut und 4.000 mehr als der Fadenwurm. In 50.000 Jahren ändern sich 1.800 Genome des Erbgutes bezüglich Lebenszeit, Nahrung, Fortpflanzung, Krankheit und Funktion von Nervenzellen. Die Epigenetik überträgt Umwelteinflüsse während der Keimzellenbildung ins Erbgut. Eine Zelle von 1/100 mm faltet die DNA von fast 2 m Länge und hält sie für Kopien jederzeit erreichbar. Die Mutationshäufigkeit der Arten unterscheidet sich und bildet eine genetische Uhr mit der Zeit der Abspaltung. Es gab 20 Hominide Arten, davon hat nur der Homo-Sapiens-Sapiens überlebt. Gut 1.500 Menschen haben fremde Y-Chromosomen, die von einer unbekannten Homo Art aus Kamerun vor 340.000 Jahren abstammen.

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