Weihnachts-Mission im Schuhkarton


Die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" will Kindern in ärmeren Ländern Freude bereiten. Zweifellos gelingt das auch, wie bei diesem Mädchen in Rumänien. Doch sind die Geschenkkartons auch langfristig entwicklungspolitisch sinnvoll? Foto: Geschenke der Hoffnung e.V.

Zu Weihnachten werden bunte Schuhkartons um den Globus geschickt: Nette Geschenke aus reichen Ländern für arme Kinder. Doch sind die Almosen wirklich sinnvoll? Kritiker sagen, oft könnten Kinder in anderen Kulturen mit den Geschenken gar nichts anfangen. Missionstraktate in den Kartons werden ebenfalls mit Vorbehalten gesehen. Sinnvoller wäre eine langfristige Entwicklungshilfe, die die Wirtschaft vor Ort unterstützt.

Von Thomas Klattevangelisch.de

Es ist so einfach: Man nehme einen Schuhkarton, fülle ihn mit schönen Sachen, schmücke und bemale ihn und mache ein Gummiband herum. Dann bringe man die gute Gabe mit der empfohlenen Spende von sechs Euro für das Porto zu einer der mittlerweile rund 4000 Sammelstellen in Deutschland. Dort lächeln dem fröhlichen Geber vielleicht sogar schon dankbare Kindergesichter von den Werbeplakaten entgegen. „Operation Christmas Child“ oder auf deutsch „Weihnachten im Schuhkarton“ heißt das weltweite Schenken. Innerhalb von 20 Jahren ist aus einer kleinen Schenk-Idee eine internationale Hilfs-Organisation erwachsen. Doch mit effektiver Entwicklungsarbeit habe das alles kaum etwas zu tun, sagen Kritiker.

Noch bis Mitte November können Spender bei der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ mitmachen. „Da nehmen Sie was zum Spielen, was zum Naschen, was zum Kuscheln, was zum Waschen“, rät Projektleiterin Diana Molnar. In derzeit 115 Länder geht die heilige Fracht. „Weihnachten im Schuhkarton ist eine globale Marke. Das ist Hoffnung nach dem christlichem Glauben“, sagt Molnar mit Stolz. Allein rund 550.000 Päckchen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gehen vor allem nach Ost-Europa. Doch gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht, bemängeln kirchliche Kritiker seit Jahren.

weiterlesen