Evolution des Menschen: Urahn aus der Knochengrube


Familienbande. Die spanischen Sima de los Huesos-Hominiden haben Verwandte in Südsibirien. – Foto: Javier Trueba, Madrid Scientific Films
Der Stammbaum des Menschen hat einen neuen Zweig bekommen: 400 000 Jahre altes Erbgut aus einer spanischen Höhle lässt Forscher über Verwandtschaftsverhältnisse der Frühmenschen rätseln.

Von Roland KnauerDER TAGESSPIEGEL

Die passende Schublade für die menschlichen Überreste in der „Knochengrube“ war längst gefunden: Was in der Höhle „Sima de los Huesos“ im Norden Spaniens ruhte, wurde zu einer Frühmenschenlinie namens Homo heidelbergensis gerechnet, die sich vor rund 600 000 Jahren aus Homo erectus entwickelte und aus der vor 200 000 Jahren die Neandertaler entstanden sein sollen. Schließlich hatten die Fossilien etliche Eigenschaften der Neandertaler.

Ihr Erbgut jedoch spricht eine andere Sprache: „Die von uns isolierte DNS ähnelt viel stärker dem Denisova-Menschen, den wir aus Sibirien kennen, als dem Neandertaler oder Homo sapiens“, sagt Matthias Meyer vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.

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