Bundeswehr und Religion: Soldat sein – und als Christ leben


Symbolbild.
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Kann ein gläubiger Christ gleichzeitig Soldat sein? Darf er eine Waffe in die Hand nehmen, sie im Ernstfall gar benutzen? Steht das nicht in völligem Kontrast zu einer Religion, deren Gebot es ist, nicht zu töten, die Nächstenliebe predigt? Nein, nicht zwangsläufig, sagt Bernd Kuchmetzki.


Von Elisabeth Hintze|kreiszeitung.de

Beides – der Beruf des Soldaten und das Leben als gläubiger Christ – sei durchaus miteinander vereinbar. Kuchmetzki ist seit anderthalb Jahren evangelischer Militärpfarrer in der Rotenburger Lent-Kaserne. Natürlich gebe es beim Militär Gewissenskonflikte, immer wieder.

Bernd Kuchmetzki ist heute Geistlicher, war zwischen 1980 und 1984 allerdings selbst Soldat, vor seinem Theologiestudium. „Ich hätte verweigern können.“ Doch er habe „den Laden kennenlernen“ wollen. Und diesen „Laden“, die Bundeswehr, habe er damals schätzen gelernt. Nach verschiedenen Stationen – unter anderem Klinikseelsorge und zuletzt als Gemeindepfarrer in Kreiensen – sei er vor anderthalb Jahren in die Militärseelsorge nach Rotenburg gewechselt.

Die Arbeit dort unterscheide sich in einigen Bereichen sehr von der Arbeit eines Gemeindepfarrers, erzählt der 55-Jährige. „Soldaten sind ein ganz anderes Klientel.“ Auch müsse er als Militärpfarrer flexibel sein, man sei ständig unterwegs. Auf Rüstzeiten etwa – ein besonderes Freizeitangebot der Evangelischen Militärseelsorge, eine Art politische und ethische Fortbildung – oder bei Auslandseinsätzen.

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